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  • Kucki 232

Folge 172 - Zwei Dinge noch


 

Jenny war ganz entzückt darüber, als sie uns da sahen. Klar, richtig gutes Timing, aber das war uns dann egal.

Am nächsten Tag war alles irgendwie anders. Schöner. Jedes Mal, wenn ich Jasmin jetzt sehe, dann muss ich einfach nur lächeln. Bin eben glücklich.

„Wer kommt heute eigentlich alles?“

Ja, wir wollen heute ein kleines Familientreffen machen. Mittlerweile sind wohl alle eingetrudelt. War aber so mit meiner neuen Freundin beschäftigt, dass ich nicht mal „Hallo“ gesagt habe, haha. Emilio hatte mir zwar geschrieben, aber habe ganz vergessen, das zu lesen. Bin eben ein bisschen ..... hmmm. Durch den Wind?!

„Marc hat sich dazu entschlossen, dass auch Maik noch mit hierherkommt. Ansonsten deine Mam, Emily und Emilio. Ich finde, dass wir langsam doch mal alle zusammenkommen sollten.“

Maik hat sich bislang noch nicht so richtig in die Nähe von Paps getraut. Okay, damals in Willow Creek. Seitdem ist aber ordentlich Zeit vergangen und man sollte Altes ruhen lassen. So wie ich es jetzt tun werde. Und ich freue mich ja trotzdem, dass ich Halbbruder werde. Es ist aktuell so, dass ich Bilder vor Augen habe, was das betrifft. Irgendwie was Reales, aber dann fängt es an, sich weit weg anzufühlen. Kann es nicht beschreiben. War nicht mal Jenny schwanger? Hmm.


Egal. Heute ist Winterzauber und ich freue mich so richtig drauf. Smokey schläft sich wohl auch schon fit, haha.

Und natürlich möchte ich auch gut aussehen für Jasmin. Nicht so kratzig und so.

Zeit für die kleine Schwester bleibt auch noch. Wir sind noch am Überlegen, wie wir das jetzt mit ihr machen. Wäre natürlich cool, wenn Michelle hierbleibt, aber Mam möchte sie wahrscheinlich nach dem Umzug wieder aufnehmen. Das ist doch doof. Sie sagte doch, dass sie hierbleiben kann? Ist doch egal, wo sie wohnt. Sind doch jetzt eh Nachbarn.

„Na, Pupsi? Der Winterzaubermann bringt dir heute bestimmt was richtig Cooles.“

Japps. Ich bin heute so richtig gut drauf. Schwebe förmlich durchs Haus. Helfe Jenny da und Paps da. Es kann losgehen.

Aber bevor es wirklich losgehen kann, brennen mir noch zwei Dinge auf der Seele. Jasmin wird mich danach vielleicht hassen, aber es muss sein.

Okay, sie ist gerade nicht in der Nähe. Gut. Schnell ausnutzen.

Ich habe mir nämlich von Jenny die Nummer von Theresa geholt. Ich erinnere mich noch daran, wo sie doch das eine Mal da heulend am Gatter stand. Wisst ihr noch? Soll so für sie der Winterzauber aussehen, wenn wir hier ihre beste Freundin haben? Ich denke nicht.

Es klingelt.

„Hey, du. Ich hoffe, es ist okay, wenn ich deine Nummer habe. Hast du kurz Zeit, Theresa? Ich, äh. Ich würde dir gerne was zeigen.“

„Okay, cool. Dann bis gleich. Äääääh. Ja, ja. Tschüss. Das passt.“

Verdammt. Nein. Sie hat es mitbekommen.

Aber okay. Das ist vielleicht auch nicht schlecht so. Lieber jetzt, als wenn sie mir gleich vor ihrer besten Freundin eine ballert. Jasmin verschwindet auch direkt in ihrem Zimmer und knallt die Tür zu.

Und gleich ist dann noch die zweite Sache dran. Die sitzt nämlich da vorn und unterhält sich mit Paps.

Also gehe ich vorsichtig zu Jasmin. Sie schaut mich nur an. Gut. Nicht böse oder so. Neeeein, meine Erfahrung hat gezeigt, dass dieser Blick auch was anderes bedeuten kann. Aber wir sind doch jetzt zusammen und da wird sie das bestimmt nicht machen.

Da täusche ich mich schließlich dann doch gewaltig.

„Spinnst du? Du kannst sie doch nicht einfach herholen? Ich hasse dich dafür.“

Und was für ein Ton.

Sie fängt an, mich wieder zu schubsen.

„Das ist meine Sache, wann ich zu Tessa gehe und wann nicht. Da hast du dich nicht einzumischen, du Idiot. Jetzt erfährt es noch jeder? Du, du, du ....!“

„Hä?!“

„Du machst nur alles kaputt und das finde ich nicht schön. Tessa ist schon verletzt genug und wenn sie mich jetzt sieht, dann wird sie mich erst recht hassen.“

„Was erzählst du da? Du, äh …“

Ich komme gar nicht richtig zu Wort, da habe ich schon wieder einen in der Brust sitzen. Aua.

„Du hast mich verraten. Ich möchte mit niemandem reden, ja? Lass mich in Ruhe!“

Sie hat so eine Angst. Das muss ich ändern. Aber manchmal geht es dann einfach nur so bei ihr - in dem ich zurückschubse.

„Wovor hast du Angst? Du hast mir immer noch keine Antwort gegeben. Ich möchte dich doch beschützen und wir können dich nicht ewig verstecken. Der Bürgermeister weiß schon Bescheid. Maaann. Was soll ich denn tun?“

Mir tut das ja selbst weh, wie sie leidet. Ich möchte ihr doch nur helfen und genau deswegen berühre ich nur noch ihre Hand und streichle sie. Ob das jetzt was bringt, wird sich zeigen.

Schließlich zieht sie sich dann zurück. Ich sehe, wie gläsern ihre Augen sind.

Wir schauen uns nur an. Ich bleibe ganz ruhig.

Bis ich sie dann nur noch von hinten umarmen möchte.

„He. Hör zu.“

Eine Weile bleibe ich einfach nur hinter ihr und drücke sie ganz fest an mich. Vielleicht gibt ihr das Sicherheit? Ich möchte es hoffen.

Sie dreht sich zu mir um und lächelt schließlich. Ich nehme ihre Hände und schaue sie einfach nur an.

„Du bist doch schon selbst drauf gekommen, dass ich der einzige Magier bin. Und egal, wer dir da draußen wehtun möchte, der muss erstmal an mir vorbei. Ich bin nicht stolz auf meine Gabe, aber sie ist nun mal da. Warum sollst du also nicht auch ein normales Leben führen können, hmm? Nicht mehr verstecken müssen?“

„Aber ich habe Dinge geklaut?!“

„Glaub mir: Das kriegen wir hin. Alle wissen doch, was passiert ist und du ein Trauma hast. Und ich helfe dir raus. Und deswegen gehst du jetzt ins Wohnzimmer und machst den Anfang bei Theresa. Wie wäre das?“

„Aber Joel. Ich. Sie wird mich hassen.“

„Boah, warum sollte sie? Klar, wird sie enttäuscht sein, aber auch sie wird es verstehen.“

„Meinst du?“

„Meine ich.“

„Wirklich?“

„Äh, ja.“

„Ich schaue, ob sie da ist und dann kann ich mit ihr ja erstmal reden. Wie wäre das?“

„Joel, aber wenn sie mich jetzt hasst?“

„Lass mich machen.“


Und so gehe ich raus. Tessa ist auch schon da. Okay. Aber das liegt mir schon lange auf der Seele. Auch sie hat immerhin viel verloren. Aber ein Teil wohnt jetzt bei uns und das sollte sie wissen, oder nicht? Hoffentlich bekommt Jasmin jetzt nicht wieder Panik.

„Hey, äh. Ich. Du, ich wollte dir was sagen, um direkt auf den Punkt zu kommen, weil sonst bringt das nichts.“

Hoffe, sie denkt jetzt aber nicht, dass ich ihr eine Liebeserklärung machen müsste. Das wäre der Super-GAU.

„Ähm, ich hatte ja einmal mitbekommen, wie schlecht es dir geht und ähm. Vielleicht kann ich ja helfen, weil ....“

Joel?! Auf den Punkt, Mann. Nicht so.

„Äh, nun ja. Jasmin ist bei uns weil sie den Brand überlebt hat. Klingt jetzt zwar total bescheuert und hey, ich möchte dich echt nicht verletzen, aber das ist die Wahrheit.“

Okay, war das jetzt gut oder zu direkt?

Sie bleibt ruhig. Schaut mich zwar ungläubig an, aber geht jetzt nicht auf mich los. Das ist schon mal gut. Meine Brust tut nämlich ganz schön weh jetzt. Noch mehr blaue Flecke wären uncool.

„Du willst mir gerade weis machen, dass meine beste Freundin noch lebt? Weißt du eigentlich, was du da gerade redest?“

Okay, sie bleibt weiterhin ruhig, aber ich merke doch, dass sie gleich heulen könnte. Ja, wie soll ich das auch anders machen?

„Das ist absolut nicht witzig.“

Oh, oh. Was soll ich denn jetzt noch sagen? Langsam fühle selbst ich mich hilflos, weil ich sie nicht gut genug kenne.

„Es stimmt, was er sagt.“

Kommt plötzlich ganz leise von Jasmin. Nun wird es interessant. Langsam fängt mein Herz doch an zu rasen. Natürlich auch, weil sie hier ist und einfach nur süß ist, aber auch weil ich einfach nicht weiß, was jetzt passieren wird.

Also stehe ich auf und auch Jasmin kommt langsam vor Tessa.

„Äh, was. Was. Äh. Das kann doch nicht sein?“

Ich beschließe, die beiden erstmal alleine zu lassen.

Vorher flüstere ich Jasmin noch ins Ohr.

„Wenn was ist, dann bin ich da.“

„Äh, Joel? Warum hast du mir nie was gesagt?“

„Das, äh. Und wo versteckt ihr Kilian? Sag schon!“

Bevor ich mich Kucki widme, bekomme ich noch mit, wie Tessa einfach aufspringt und ihr in die Arme fällt. Den Rest muss jetzt aber Jasmin machen. Das packt sie schon.

Ich habe natürlich mit Paps vorher geredet, was ich vorhabe und ein bisschen hatte er sich in der Zwischenzeit dann für mich eingesetzt. Nun also Part 2. Doch Kucki will abhauen.

Wunderbar, dass das Sofa im Weg steht und dazwischen ich. Aber sie möchte sich einfach dran vorbeidrängeln.

Ich lass’ sie einfach machen. Reden werden wir gleich eh, denke ich.

Bis sie am Fenster stehenbleibt und mich lächelnd nicht anschaut, haha. Okay. Auch das kriege ich hin.

„Es tut mir leid, Kucki. Ich hätte dich nicht so anschnauzen sollen. Du meinst es doch auch nur gut. Aber du musst auch mich verstehen, dass du auch viele Dinge rausgehauen hast, die ich so gar nicht sagen wollte. Ich bin froh, dass du mir den Weg weist und ich werde alles tun, damit wir alles wieder geradebiegen können.“

Sie schaut mich jetzt doch an, sagt aber nichts. Fällt mir nur in die Arme.

„Hab dich lieb, Joel.“

„Haha, ich dich auch. Und wir werden Miguel retten, okay? Das steht ganz oben auf meiner Liste. Neben meiner Ausbildung als Hilfssheriff in Anwaltskostüm, oder so.“

Ja, auch mein normales Leben muss weitergehen. Das wird witzig.

War aber schon mal leichter als eben bei Jasmin. Ich habe echt eine knüppelharte Freundin. Aua, haha.

Mal schauen, wie es da vorne vorangeht. Sie unterhielten sich die ganze Zeit in Ruhe und haben sich immer wieder umarmt.

Jasmin drückt mich auch ganz fest und haucht mir ein „Danke“ ins Ohr. Na, geht doch.

„Theresa, wenn du möchtest, kannst du doch nachher auch zu uns kommen, insofern du nicht selbst schon was vorhast? Ich denke, Jasmin wird sich freuen, mit ihrer besten Freundin den Winterzauber zu feiern.“

„Okay, gerne. Ich habe noch nichts vor.“

Bis dann Smokey noch mit zu uns kommt und fixiert auf Theresa zugeht. Okay. Interessant.

„Miau, miau!“

„Huch? Hihi. Wer ist das denn?“

„Smokey.“

Theresa geht zu Smokey und begrüßt ihn. Er schlabbert sofort ihre Hand ab und schnurrt wie wild. Als würden sie sich schon ewig kennen. Wie süß.

Hm. Das bringt mich zum Nachdenken.


Aber immerhin konnte ich heute zwei gute Taten vollbringen und auf das Familienfest freue ich mich auch schon. Ja, ich werde Katharinas Brief lesen. Doch erst heute Abend. Wenn die Feier zu Ende ist. Jetzt helfe ich erstmal weiter mit.

 

Ihr Lieben,


das wird jetzt auch meine letzte Geschichte in diesem Blog sein. Ich habe hier aktuell auch nur Probleme und es macht so keinen Spaß, noch weiter die Geschichte zu erzählen. Somit werde ich erstmal alles in Ruhe übertragen und dann wird es bald schon im Gelben weitergehen. :)


Danke, dass ihr meine Geschichte in meinem Blog so mitverfolgt habt und wir sehen uns dann im Gelben wieder.



Ein bisschen muss Joel dann zwar noch auf sein Fest warten, aber das wird er schon verkraften^^

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