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  • Kucki 232

Kapitel 104 - Eine andere Welt


 

Ich hatte mich noch etwas hingelegt. Erstens in der Hoffnung, dass ich dann aufwache und wieder zuhause bin oder zweitens, damit meine Kopfschmerzen weggehen.


Als ich jedoch aufstehe, ist kein Wunsch davon in Erfüllung gegangen. Okay, nun gut. Das Beste draus machen, würde ich sagen. Paps meinte, ich solle hierbleiben. Bin ich echt so dolle ausgetickt?

Ich gehe in den großen Raum, aber keiner ist da. Der Kamin knistert vor sich hin und wenn ich mir das draußen so anschaue, ist es in Chestnut genauso trüb wie in Willow Creek.


Neugierig bin ich trotzdem. Also gehe ich draußen mal schauen. Zu verlieren habe ich ja nichts mehr, oder?

Boah, ist das eine eisige Luft. Brrrrr. Waaah? Egal. Ich will nicht in allem so schwach wirken, also gehe ich einfach mal rum.

Der Hof ist so riesig. Sowas habe ich noch nie gesehen. Und das macht Isabelle ganz allein? Das wäre schon krass.

Ein riesiges Gewächshaus. Ich glaube, hier fehlt keine Blume der Welt.

Krass.

Draußen finde ich einen alten Brunnen und weit und breit nur Beete. Es fasziniert mich, wie Sims alles selbst machen. Ja, irgendwie schon. Und wir gehen einfach nur in den Supermarkt und kaufen unseren Kram.

Friedlich summen Bienen bei mir rum. Warum ich da jetzt keine Panik bekomme? Paps hat in Willow Creek auch Bienen. Okay, das sind noch Überbleibsel von Mam, aber ist ja egal. Solange ich keine Panik zeige, ist alles in Butter. Es sei denn, die Bienen haben ihre Tage.

Selbst einen Teich gibt es hier. Und dazu diese Ruhe. Irgendwie ungewohnt. Bei uns zuhause fährt alle drei Sekunden ein Auto vorbei. Und da ist es noch nicht mal eine Hauptstraße oder so.

Echt jetzt? Kleine Ziegen und Schafe? Sehe ich das richtig? Was für eine Teufelsgrube, mit der Menge da, haha.

Mam liebt Tiere. Deswegen bleibe ich eine Weile hier stehen und schaue mir das Gewusel an. Ich muss lächeln. Wow. Für Mam wäre das hier eine Oase. Und okay. Ich muss gestehen, dass ich das auch schön finde. Nein, ich bin aber kein Naturfreak. Denke ich. Also, weiß ich gar nicht. Hm.

Ich gehe einfach mal dort rein. Mehr als beißen werden sie wohl nicht können, oder?

„Na du. Du bist ja voll plüschig, haha.“

„Määääh.“

Ich komme zu einem weißen Pferd. Uff, nein. Schnell weg. Das schaut mich total böse an.

Also nichts wie weg. Aber trotzdem immer cool bleiben. Sie merken bestimmt, wenn man Angst zeigt und so.

Ich komme zu einem riesigen Gehege mit ähm.... Ist da überhaupt was drin? Wah? Zwei Hühner leben hier? So ein großes Zimmer hätte ich auch gern mal.

Eine Kuh und ein Lama. Hmm. Irgendwo her kenne ich das Szenario. Also verschwommen. Hatten wir die nicht auch mal? Äh. Ne. Niemals hatten wir die. Wir würden uns doch nie ein Lama oder so in den Garten stellen. Hmm.

Ja, es ist komisch. Es gibt ein paar Erinnerungen, die ich habe, aber die total verschwommen sind. Kann mir da nie einen Reim draus machen. Manchmal fühlt es sich an, als hätte ich eigentlich mehr Geschwister, als nur Emilio und Michelle. Weiß nicht. Aber es fühlt sich so weit weg an. Hat das vielleicht damit zu tun, als Miguel sagte, dass er uns aus einer anderen Dimension gerettet hatte? Uff. Ach, Quatsch. Darüber will ich mir jetzt keine Gedanken machen.

Also breche ich meine Rundreise ab, obwohl ich sehe, dass ich eh schon am anderen Ende wieder rauskomme. Auch gut.

Ich hoffe nur, dass ich hier nichts kaputtmache. Das würde mir eigentlich im Traum nicht einfallen. Aber mein Körper will da wohl immer irgendwas anderes. Oder die Magie. Was auch immer.

Isabelle steht oben und lächelt mir zu.

Sie kommt zu mir runter. Ein bisschen Angst habe ich ja schon, da ich nicht weiß, was auf mich zukommen wird. Plötzlich bin ich eben hier.

„Und? Rundreise beendet? Hihi. Gefällt es dir denn?“

„Äh.“

„Nun ja. Ich. Äh.“

„Komm erstmal rein. Ich habe frisches Brot gebacken und Marmelade gemacht. Ach, und dein komischer Freund kommt morgen wieder.“

„Äh. Ja.“

Als Isabelle losgeht, bleibe ich noch kurz stehen und versuche zu realisieren, was hier gerade passiert. Ich verstehe aktuell noch gar nichts.


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