Kapitel 113 - Irgendwie anders

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Boah, ist mir heiß. Plötzlich werde ich wach und alles glüht. Da ist es doch heute Nacht alles andere als heiß draußen. Ich wälze mich hin und her und so langsam macht es mich verrückt.

Ne, keine Sekunde länger. Würde es schneien und frieren, so wie gestern in Willow Creek, dann würde ich jetzt im Schnee baden. Wie spät ist es überhaupt?

0 Uhr durch. Echt jetzt? Ich wollte nicht einpennen. Nein, auf keinen Fall. Und dann tu’ ich das doch. Nein. Ich gehe jetzt erstmal duschen. So richtig kalt. Muss nur aufpassen, dass ich niemanden wecke. Ganz leise also.

Das tat gut. So richtig. Hätte nie gedacht, dass so eine kalte Dusche guttut. Habe ich immerhin noch nie gemacht. Muss aber gestehen, dass ich gerade total durcheinander bin. Wieso waren wir eigentlich nochmal in Willow Creek? Hmm. Okay, die Uhrzeit ist, denke ich, der Grund dafür, dass in meinem Hirn Matsch ist. Ganz klar.

Ich fühle mich aber heute etwas entspannter. Na klar. Ist ja auch mitten in der Nacht. Okay, eigentlich sollte man um diese Zeit schlafen, aber kann ja keiner ahnen, dass mir plötzlich so heiß wird. Eben noch schnell richtig kalt Hände waschen. Woah. Und dann wieder ab ins Bett.

Nachher freue ich mich so richtig auf meinen Geburtstag. Wer kommt überhaupt? Schön, dass wir jetzt wohl in Chestnut Ridge wohnen, aber irgendwie habe ich mir noch gar keinen Kopf drum gemacht, wer überhaupt kommt. Hm. Ist überhaupt heute eine Party? Weiß ich gar nicht. Na toll.

Egal. Den Rest der Nacht schlafe ich in Unterhose. Wird schon irgendwie. Ansonsten lege ich mich in die Dusche und lasse das Wasser die ganze Zeit kalt laufen. Wunderbarer Plan.

Auf Wiedersehen Welt.

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Na klar. Und dann klingelt in aller Frühe der Wecker. War klar. Och Mist. Aber es tut schon gut, hier zu helfen. Lenkt ab. Immerhin sind wir ja erst hier hingezogen und ähm. Äh. Warum haben wir nochmal in Willow Creek gewohnt?

Als ich rausgehe, ist auch schon reges Treiben in der Küche. Jenny und Paps machen Frühstück.

Wie es also aussieht, ist der Plan von Ahnin Kucki aufgegangen. Ich erinnere mich an meinen Vater. Klar, und an meine Mam. An Jenny. Emilio. Michelle. Alle noch da.

Kucki kommt auch zu uns und nun ja. Sie scheint sehr maulig zu sein. Selbst an sie erinnere ich mich noch. Bin gerade am Überlegen, wen ich jetzt vergessen haben könnte. Äh. Nein, es ist noch zu früh, um darüber nachzudenken.

Paps hat sich gestern noch total gezankt mit ihr. Wow. Ihn so weit zu treiben - da gehört schon Mut zu.

„Was ist denn los?“

„Pfff. Isabelle und dein Vater schmeißen mich doch wirklich raus. Die spinnen doch. Immerhin rette ich die Welt und möchte, dass es euch gutgeht. Ist das etwa so falsch?“

„Außerdem habe ich absolut keine Kraft mehr. Schön, dass ich mich noch an euch erinnere und ihr euch an mich. Toll. Aber gerade will ich das auch nicht mehr so wirklich. Erstens kann ich euch jetzt auch nicht mehr helfen und zweitens mag mich hier ja dann wohl keiner, wenn ich das richtig sehe.“

„Weißt du? Ich versuche schon so viele Jahrhunderte alles wieder zu reparieren. Die Welt besser zu machen. Von schwarzen Magiern zu befreien. Und das ist jetzt der Dank? Pah.“

„Und da bist du doch mein Schützling. Besonders heute. Ich möchte nur das Beste für dich, verstehst du? Wie fühlst du dich eigentlich? Hast du irgendwas bemerkt? Fehlt irgendwas und so?“

„Kucki? Bleib bitte mal auf dem Boden der Tatsachen, okay? Meinst du, du kannst uns immer einfach so rausschmeißen und denkst, dir gehört alles? Nein, auch wir haben uns mal was aufgebaut und das werden wir auch hier. Ich möchte nur einfach mal den Spieß umdrehen, damit du mal siehst, wie sich das anfühlt. Einfach mal eben so ausgesetzt zu werden und in Sulani Matschwasser trinken und drin baden. Meinst du, das hat uns Spaß gemacht? Jetzt bist du mal dran.“

„Ach, ja? Und wo soll ich bitte hin? Joel braucht mich in der nächsten Zeit.“

„Lass den Jungen jetzt einmal kurz in Ruhe, okay? Ihm geht es doch im Moment gut und wir können ihm genauso helfen. Ich habe keine Probleme damit, ihn zu beruhigen, wenn es weiter nichts ist. Dazu braucht man keine Ahnin. Ein Vater reicht vollkommen aus.“

„Boah, was ist hier eigentlich gerade los? Hallo? Ja, mir geht es wirklich gut. Alles bestens. Mir war heute Nacht nur ein bisschen heiß. Und?“

„Außerdem möchte ich heute einfach nur meinen Geburtstag feiern. Feiern wir den überhaupt? Also ich weiß ja nicht. Ist ein bisschen untergegangen.“

Ja, die Stimmung ist gerade so richtig trüb. Toll. Und ich habe schon das Schlimmste erwartet. Dass ich alle vergessen werde. Pff. Alles easy.

Kucki kommt auch noch zu mir ins Bad und starrt mich an.

Was guckt die denn so? Maaaann, ey. Ich putz’ doch nur Zähne.

Als ich fertig bin, erschrecke ich mich so richtig.

„Aber wenn du was brauchst, dann meldest du dich, ja? Machst du das? Ich bin da. Und wenn du Sehnsucht nach mir hast, dann sag bitte Bescheid. Ich bin sofort da. Egal, wann und egal wo. Und leg bitte ein gutes Wort für mich ein. Vielleicht kann ich ja wieder zurückkommen und hier wohnen. Hihi. Mir glaubt ja keiner, dass ich die Ranch gebaut habe. Ist das nicht der Hammer?“

Die Frau hat echt 'nen Knall.

„Ich gebe mir auch Mühe. Ja? Ja????“

„Aber wie soll ich dir helfen, wenn ich keine Macht mehr habe? Es ist alles weg. Joel? Tu´ mir bitte einen Gefallen und lass uns bald anfangen, okay? Einige Zauber kenne ich noch und darüber bin ich gerade sehr froh. Es passiert eben nur nichts, wenn ich sie spreche. Toll. Echt geil.“

„Und bevor ich gehe, möchte ich dich nochmal knuddeln, jaaaaa? Darf ich? .... Okay, cool. Danke. Hihi.“

Oh, Mann.

„Und ja, ich werde mich melden, wenn was ist. Insofern du es denn endlich kapiert hast, wie man ein Handy bedient. In unserer Zeit bist du noch nicht so ganz angekommen, oder?“

Schließlich geht Kucki dann auch los. Gut, ich finde es jetzt auch nicht so nett, dass sie einfach so vor die Tür gesetzt wird, aber Paps ist so richtig sauer. Er möchte in Willow Creek bleiben. Nur warum eigentlich? Wir kennen doch da eh niemanden. Oder? Hmm. Und da wohnten wir doch eigentlich eine ganze Weile.

Hm. Irgendwie bin ich gerade etwas durcheinander. Ich suche Gedanken, die nicht mehr da sind. So viel Leere gerade. Habe ich etwa doch vieles vergessen?

Und dann noch dieses Mistwetter. Toll. Nun gut. Ich werde mal Katharina fragen, wie es ihr geht. Ich vermisse sie schon wieder richtig.

Sie wird zwar jetzt noch nicht wach sein, aber egal. Bin froh, dass ich mich bei ihr entschuldigt habe. Das tat gut.

Ähm. Moment mal. Warum .....