Kapitel 126 - Ich träume doch nur
- Kucki 232
- 28. Aug. 2023
- 4 Min. Lesezeit

Total benebelt stehe ich auf. Keine Ahnung, was das für ein mieser Traum war, aber jetzt ist die Nacht ja vorbei. Es scheint wohl auch unsere Heizung ausgefallen gewesen zu sein, da mir einmal voll arschkalt war.
Ich grüble über den Traum, während ich bemerke, was für einen Mordshunger ich habe. Als hätte ich tagelang nichts gegessen.
So mache ich mir Pfannkuchen. Genau das brauche ich jetzt.

Schon krass. Diese Frau, die ich gesehen habe. Woher sie wohl kommt? Hoffe nur, dass es nicht wieder diese verrückten Visionen sind. Kucki ging mir im Kopf immer ordentlich auf den Sender. Und jetzt noch mit ihr unter einem Dach macht es auch nicht besser. Wenn sie nicht immer so viel reden würde.

Keine Ahnung, welcher Tag eigentlich heute ist. Ich fühle mich, als hätte ich ziemlich lange geschlafen. Hat doch auch was. Will nur endlich mal wieder in die Schule. Das fehlt mir. Und dann überlege ich wieder die ganze Zeit, was ich da gesehen habe. Ein Dorf. Eine Windmühle. Scheint ja ein chilliger Ort zu sein.

Dann diese Kälte, die ich spürte. Ich weiß nur, dass ich zu Katharina wollte. Reden. Und dann bin ich einfach raus. Suchte einen Bus, aber fand keinen. Habe Schnee gegessen. Habe mir ein Feuer gemacht. Hm.

Jetzt habe ich nur noch Kopfschmerzen und gehe wohl gleich wieder ins Bett. Zumindest, nachdem ich 30 Pfannkuchen gegessen habe. Okay. Dann überlege ich wirklich, welcher Tag heute ist. Lukas setzt sich zu mir und Kucki kommt dazu.

Sie guckt die Decke an. Dann mich. Wieder die Decke. Oh je. Ich sehe es schon kommen. Gleich platzen tausend Wörter gleichzeitig raus. Aber so wirklich Bock zu reden habe ich nicht. Muss wieder an diese Frau denken. Sie sah total anders aus. Lässt mir eben keine Ruhe.

„Wie fühlst du dich? Geht es dir gut?“
Kucki grinst mich an, wie ein Honigkuchenpferd.

„Das war so grandios. Du hast es anscheinend geschafft, das Feuer für gute Zwecke zu nutzen. Du hast dich mit Schnee versorgt, was dich gestärkt hat. Die Wassermagie ist so stark in dir. Das ist toll. Ohne das alles hättest du nie da draußen überlebt.“
Ähm. Moment. Sie weiß davon?

„Ich werde schauen, ob ich noch Folianten finde. Und wenn du die Feuermagie für gute Zwecke genutzt hast, dann kannst du sie auch weiterhin unter Kontrolle bekommen und dann zusammen mit der Wassermagie. Du musst wissen, dass die Luft- und Feuermagie zur schwarzen Magie gehören und die Wasser- und Erdmagie zur weißen.“
Was interessiert mich dieser Scheiß jetzt? Ich schaue sie nur an und ziehe eine Augenbraue hoch.

„Und wenn du auch die Feuermagie beherrscht, dann kannst du sie wieder zum Guten formen. Das wäre so krass. Wir müssen sofort damit anfangen. Dich trainieren und dann wirst du der beste erste Magier, der alles kann. Ein Vorbild für die … ähm .... die anderen Nichtmagier eben. Du wirst Großes bewirken und ein Held sein und .....“

„Ja, guck mich nicht so an. Wir werden die Magie revolutionieren. Neu anfangen. Alles besser machen. Dimensionen erschaffen. Mit den anderen Sims leben können. Ist das nicht toll?“
Ich verstehe echt gerade nur Bahnhof. Nein. Tu´ ich nicht. Ich fühle mich nur gerade richtig matschig und Kucki erzählt mir da so einen Kram.

„Äh, stopp mal kurz. Ich weiß gerade nicht, was du geraucht hast, aber ich war doch überhaupt nicht draußen. Oder doch? Ich habe keine Ahnung, okay? Was weiß ich? Ist sowieso schon alles verrückt genug im Moment.“

„Moment. Du weißt davon gar nichts? Hmm? Du bist abgehauen und hast gestern Morgen vor der Tür gelegen. Aber hör zu. Ich darf jetzt erst recht keine Zeit mehr verlieren. Ich werde nach Willow Creek die Tage fahren. Folianten suchen. Alle, die ich finden kann. Irgendwo müssen doch noch welche sein. Irgendwo. Und dann öffne ich das Tor mit deiner Hilfe und dann..... Ooooh, Joel. Ich bin so aufgeregt. Darf ich dich eben knuddeln? Darf ich? Daaaarf ich? Bitte, bitte. Habe dich immerhin noch nie in Unterhose geknuddelt, hihi. Wäre ich noch etwas jünger, dann würde ich dich glatt heiraten.“
„Äh.“
Klar. Wieder mal null Chance, dem zu entkommen.

„Ich habe immer noch keinen Plan, was hier passiert, okay?“
Und ich habe tatsächlich gar nicht bemerkt, dass ich hier nur in Unterhose rumlaufe. Im Moment fühlt sich alles so an, als wäre ich total weit weg. Vieles fühlt sich wie ein Traum an. Anderes wiederum unrealistisch. Nicht passend. Puh, wie viel habe ich gestern Abend getrunken?

Okay. Ist wirklich gerade etwas peinlich. Ich verpiesel mich einfach. Bemerke, dass ich nicht der Sauberste bin, im Moment. Als hätte ich mich einige Zeit nicht gewaschen. Das ändere ich schnell.

Jetzt fühle ich mich wieder einigermaßen wohl. Immer noch etwas benebelt, aber okay. Mache ich mir gleich noch einen Tee. Aber nö. Kucki belagert mich gleich wieder.
„Wollen wir dann auch bald anfangen zu trainieren? Mir fiel ein Zauber wieder ein, den ich dir beibringen kann. Pfützen wegmachen. Hihi. Also, eigentlich total unwichtig, aber das müsstest du dann ja auch können. Also? Alsooo?!“

„Ähm Kucki. Keine Ahnung, was du da gerade für Weltherrschaftspläne mit mir hast, aber ich muss dich vorerst enttäuschen. Ich bin fertig, okay?“
„Nein, nein. Wir müssen sofort anfangen. Ich habe in der letzten Zeit so viel gespürt. So viel Neues. Aufregendes. Das muss ich erforschen. Mit dir. Und dann spüre ich da irgendwas, was nicht in unsere Welt passt. Eine neue Dimension?“
„Das ist mir gerade egal, okay? Kannst du mich noch einen Tag in Ruhe lassen? Bitte?“

Denn, zu einem Tee kommt es nicht mehr. Puh. Was auch immer passiert ist: Es hat mich ordentlich aus den Latschen gehauen.

Und dann:

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