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  • Kucki 232

Kapitel 128 - Neue Ziele


 

Gut, okay. Mal überlegen. Was kann ich denn jetzt alles machen? Also nach Willow Creek fahren, wäre nicht so drin. Zu weit weg. Kein Geld. Okay, ich könnte Paps fragen, aber ne. Ich schnorre nicht. Vielleicht gehe ich ja so lange arbeiten? In einem Supermarkt oder so. Hmm.

Ich frage mich sowieso, wie das dann mit der Schule laufen soll? Wenn sich keiner an mich erinnert, dann habe ich doch auch keine Zukunft? Was soll ich denen denn sagen, in der neuen Schule? Die rufen doch in meiner alten an und dann kennen sie mich gar nicht. Hm. Irgendwie verstehe ich das alles noch nicht.

Mal schauen. Ich werde es dann einfach mal alles rausfinden. Hauptsache, ich kann Katharina besuchen. Das ist mein größtes Ziel. Mit ihr reden. Das ist mir wichtig. Und dann ist da ja noch die Magie. Alles im Gleichgewicht halten. Cool. Werde ich wohl hinkriegen.

Irgendwie bin ich so in meinen Gedanken, dass ich Kucki gar nicht bemerkt habe. Oh. Sie möchte mir helfen? Nett. Ob sie schon mal einen Schneemann gebaut hat? Weiß ich ja nicht.

„Joel? Ich möchte dir was sagen.“

„Du, ich habe viele Pläne, die uns helfen könnten. Und dann wird hoffentlich alles wieder gut. Ich kann zwar nicht zaubern, aber trotzdem kann ich mich auf die Suche machen und alles zusammensuchen. Warum auch nicht? Du hast recht. Als du mir das da alles erzählt hast, da dachte ich erst, dass du gleich wieder ausflippst, aber dem war dann nicht so.“

„Aber dafür werde ich nach Willow Creek müssen. Vielleicht werde ich vor Ort mehr ausrichten können und auch deiner Familie helfen. Miguel helfen. Als ich sagte, dass ich ihn vermisse, da meinte ich das mehr, als du denkst. Also, ähm. Wir wollten uns verabreden, aber daraus wurde ja nichts und da ....“

Eigentlich höre ich gerade nur mit einem Ohr zu, aber bei Willow Creek werde ich dann doch hellhörig.

„Hmm?!“

„Ja. Ich werde mit dem Bus nach Willow Creek. Und nein. Ich möchte nicht, dass du mitkommst. Es wäre besser, wenn nicht. Lass mich erstmal machen und wenn du dorthin kommst, dann kennen dich vielleicht auch alle wieder.“

„Aber ich brauche dich doch hier!“

„Nein. Tust du nicht. Als ich gesehen habe, dass du auch die Wassermagie beherrschst, da hatte ich Hoffnung. Natürlich könntest du weiter meditieren, wenn du mal wütend bist, aber ein Glas Wasser wird auch reichen, hihi.“

„Und wenn doch mal was ist? Was soll ich dann machen?“

„Joel? Ich wollte schon immer mal Bus fahren und jetzt ist die beste Möglichkeit dazu. Das wird bestimmt voll aufregend. Einfach so Bus fahren. Das wird witzig. Und nein, du wirst mich nicht brauchen. Halte dich nur ruhig, solange ich weg bin. Lerne hier alles kennen. Baue dir ein Leben auf. Derweil retten wir dann die Welt und du wirst immer mehr von mir lernen.“

Wir schauen uns schließlich nur an. Auch wenn sie eine richtige Nervensäge ist, wird sie mir dann doch ganz schön fehlen.

„Du musst mich gehen lassen. Und du hast mir doch auch von diesen Träumen erzählt. Hey, das wäre so megacool, wenn das eine neue Dimension ist. Du musst mir alles erzählen. So viel wie du kannst. Ich, nein wir werden diese Dimension retten. Kennenlernen. Ist das nicht toll?“

„Und bevor ich gehe: Darf ich dich nochmal knuddeln? Darf ich??? Daaaarf ich? Bitte, bitte.“

Japps. Auch das wird mir fehlen. Ich finde auch gerade so richtig keine Worte. Habe ein bisschen Angst, hier allein zu sein. Okay, Paps kennt sich mit der Magie aus, aber reicht das aus? Ich bin skeptisch.

„Ich werde mich dann auch immer bei dir melden, wenn ich was Neues weiß. Vielleicht kann ich ja auch mal mit Katharina reden, wenn du möchtest. Ein gutes Wort einlegen oder sowas.“

So ein bisschen verstehe ich es ja. Was soll Kucki denn auch hier jetzt groß anrichten, außer die Ziegen und Schafe nachäffen? Ja, das macht sie echt. Oder plötzlich fängt sie laut an zu lachen. Warum? Kein Plan. Ich glaube immer noch nicht, dass sie eine der ersten Sims ist. Niemals. Wo denn?


Paps möchte eh alle zusammentrommeln, weil er noch etwas zu verkünden hat. Okay. Dann möchte Kucki auch gleich sagen, was sie vorhat. Aufhalten kann ich sie eh nicht und vielleicht hat sie dann ja auch recht? Erstmal ein Leben hier aufbauen. Alles weiterlaufen lassen. Hmm. Als wäre nichts gewesen? Nein, das würde ich nicht schaffen. Es ist einfach zu viel passiert.

Und so sitzen wir alle im Essbereich.

„Komm schon Joel. Lach jetzt einfach mal. Du hast genug Trübsal geblasen. Jetzt geht es aufwärts.“

„Äh.“

Bis Isabelle dann den Anfang macht. Irgendwie kommt ja hier gar keiner so richtig in die Gänge.

„Also, was wollt ihr uns wichtiges sagen? Ich kann es mir zwar schon fast denken, aber ich würde es gern von euch hören.“

Und ich denke daran, was kommen könnte. Was passieren würde, wenn Kucki nicht mehr da ist.

„Hihi. Darf ich erstmal meines sagen? Weil, mein Bus kommt bald und den möchte ich nicht verpassen.“

Plötzlich gucken alle Kucki an. Auch ich. Sie will das wirklich durchziehen?

„Ich möchte nämlich gern nach Willow Creek, um alles zu reparieren. Habe auch schon mit Emily gesprochen und wir finden, dass locker noch jemand ins Haus passt. Also nicht, dass ich dann auf der Couch schlafen müsste, aber dann kann ich abends noch lange fernsehen. Und das ist cool.“

„Ich kann hier nicht tatenlos rumsitzen, während alles zerfällt. Also fahre ich nach Willow Creek und Emily möchte mir dann helfen. Und Cecilia. Das ist cool, oder? Marc hat mir auch schon Busgeld gegeben. Er hat mir ja den Bus rausgesucht, hihi.“

Bis dann alle nur noch schweigend den Tisch anstarren. Okay, da fällt echt keinem was zu ein. Was will man auch machen? Ja, Kucki hat recht. Aber sie und Bus fahren? Na, das wird witzig. Kann Paps sie nicht fahren? Der arme Busfahrer, haha.

Und da keiner sonst weiter was sagt, kommt es plötzlich aus Jenny geplatzt:

„Und ich bin schwanger, hihi. Wir wollen auch heiraten. Ist das nicht toll? Ich bin so happy.“

Schon richten sich die Blicke langsam Richtung Jenny.

„Ich bin echt schwanger und kann es kaum glauben und ....“

Okay. Keine Ahnung, warum, aber das war neben Kuckis Abreise, die zweitschlechteste Nachricht des Tages. Da hatte ich kurz etwas Hoffnung und dann höre ich mir so einen Scheiß an. Langsam bekomme ich immer mehr Abneigung gegen diese neue Beziehung.

„Ähm, ja. Also so wollten wir euch das eigentlich nicht sagen, aber Jenny hat recht.“

„Ja, was? Guckt mich nicht so an.“

Mam weiß nicht, wohin und hat kein richtiges Zuhause mehr und Paps lässt es sich so richtig gutgehen. Ich finde das unfair.

„Was soll das? Ich .... Hmpf.“

Mir fehlen dann schließlich doch die Worte. Das muss ich nachher mal Emilio erzählen. Mal schauen, wie er die Nummer findet.

Isabelle scheint aber auch keine Worte zu finden. Keine Ahnung. Ich find’ das alles grad echt Kacke.

„Ähm. Wir werden eine große Hochzeit machen und ähm ....“

Ach, meinst du Paps, dass du jetzt die Situation besser machen kannst? Niemals.

Wie lange sind die beiden jetzt zusammen? Weiß gar nicht. Aber nicht lange. Okay. Paar Monate oder so. Keine Zeit gehabt, darüber nachzudenken.

„Ähm, Leute? Ich möchte zwar ungern unterbrechen, aber ich muss langsam los. Der Bus wartet nicht, denke ich.“

Alle Blicke richten sich wieder auf Kucki und plötzlich herrscht reges Treiben.

„Komm nochmal her, Joel. Einmal noch richtig knuddeln. Ich komme ja bald wieder. Versprochen. Und vielleicht schaffe ich es ja auch wieder, eine Verbindung zu dir aufzunehmen. Aber im Stich lasse ich dich nie.“

„Okay. Dann mach's gut. Schlimmer kann es ja jetzt eh nicht mehr werden.“

„Ach. Hör auf, so zu reden.“

„Du hast recht. Sorry.“

Als ich Kucki so anschaue, merke ich eigentlich erst, wie gern ich sie habe. Sie hat mich wirklich oft zum Schmunzeln gebracht. Wir hatten zu wenig Zeit zusammen. Aber klar. Die Ziele liegen woanders.

Paps verabschiedet sich dann auch nochmal bei ihr. Kurz die Gedanken wegschieben, dass ich bald eine Stiefmutter habe. Boah.

„Mach’s gut, Kucki. Und solltest du doch in den falschen Bus steigen, dann sag mir Bescheid und ich fahre dich. Ich muss morgen erst zu meinem ersten Mandanten.“

„Okay, hihi.“

Und da geht sie. Hoffentlich bis bald. Ich habe ihr nie gesagt, dass ich sie eigentlich mag.

Tja, jetzt dachte ich, dass ich vielleicht endlich mal meine Gedanken besser sortieren könnte, aber mich fragt ja niemand irgendwie mal, ob ich mit irgendwas einverstanden bin. Seit ich 18 bin, ist mein Leben irgendwie nur Müll. Und Paps macht das einfach jetzt so? Am liebsten würde ich Kucki hinterherrennen und mit ihr gemeinsam in den Bus steigen. Warum mache ich das eigentlich nicht? Gute Idee irgendwie.

„Joel? Ist es denn jetzt so schlimm? Wir haben doch jetzt genug durch und da wäre es doch endlich mal schön, wenn sich alles zum Positiven wendet. Meinst du nicht auch?“

Selbst Paps ist plötzlich ganz still. Und da knallte er mir noch solche harten Töne vor die Nase. Ach, und jetzt?

„Wisst ihr was? Ich ..... ach. Ich bin in meinem Zimmer.“

Und Tschüss.

Ich will erstmal allein sein.


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