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  • Kucki 232

Kapitel 129 - Ey, was soll das?


 

So viele Ideen habe ich jetzt mittlerweile. Okay, Kucki möchte, dass ich mir ein Leben aufbaue. Gut, mache ich. Seitdem sprühen die irrsten Dinge durch meinen Kopf. Selbst, dass ich mir mit einem Mädchen zusammen ein Schloss aufbauen werde. Mit Einhörnern. Was ist los mit mir? Haha. Ich bin auch viel darüber am Nachdenken, woher ich das kenne. Aber ich komme nicht drauf. Hm. Egal.

Was nämlich noch viel besser ist, ist, dass ich Streamer werden möchte. Jawoll. Streamer. Ich zocke doch eh schon gerne, also warum streame ich nicht? Okay, ein bisschen Equip brauche ich dazu, aber das kommt dann nach und nach.

Möchte schon mal ein wenig rumtesten, wie das überhaupt funktioniert.

Vielleicht werde ich ja auch berühmt damit. So wie der Streamer Bonanza Mack 87. Eben dann halt nur mit zocken.

Erstmal habe ich aber Hunger. So richtig Hunger. Mir ist immer noch kalt, aber es wird besser. Paps meinte, das wäre kein Traum gewesen. Ich kapiere das einfach nicht. Warum erinnere ich mich nicht so daran?

Tja. Und dann ist da noch die Sache mit Paps und Jenny. Ich bin immer noch sauer. Traurig. Was weiß ich? Ich vermisse Mam halt so. Das mit Jimmy hätte nie passieren sollen. Er hat unsere Familie zerstört. Mam und Paps wären heute noch glücklich miteinander und Michelle wäre außerdem bei uns. Ja, selbst meine kleine Schwester vermisse ich.

Ich sitze jetzt eigentlich nur hier, weil ich weiß, dass die beiden gerade nicht da sind. Isabelle und ich sind im Moment noch allein. Lukas hat seinen ersten Schultag, der eigentlich auch meiner gewesen wäre. Aber durch „psychischer Probleme“ wurde ich erstmal wieder freigestellt. Wie das klingt. Ich habe alles andere als psychische Probleme. Pah.

Und wo Paps und Jenny gerade sind? Sie haben Kucki auf halber Strecke abgeholt, weil sie der Busfahrer rausgeschmissen hätte. Sie hätte sich auf sämtliche Plätze gesetzt und die anderen total blöd angelächelt. Ich musste mich wegschmeißen, haha. Allein der Gedanke. Klar, für sie ist es auch ungewohnt, jetzt in der offenen Welt rumzukurven.

Ach, ich schaffe das schon irgendwie. Dann werde ich jetzt halt Streamer und hole eben das letzte Jahr nach. Mir ist es recht. Gibt ja eh kein Zurück mehr.

Isabelle hat wohl bemerkt, dass ich wach bin. Sie ist in Ordnung. Habe ja auch schon darüber nachgedacht, dass ich ja eigentlich auch nie so wirklich Großeltern hatte. Es fühlte sich aber immer so an, als hätte ich welche gehabt. Jeremy und Nadja. Sie sollen schon ewig tot sein, aber warum kenne ich sie dann? Mein Opa hatte da immer so ein Pizzading, mit dem er im Pool rumschwamm. Wo kommen diese Erinnerungen her?

„Hey, Joel. Es tut mir etwas leid, dass dein Start hier nicht so toll war. Für mich ist es ja auch was Neues, sowas Begabtes und Mächtiges bei uns zu haben. Aber ich denke, wir wuppen das schon und ich freue mich wirklich schon sehr, wenn ich dich Enkel nennen darf. Ich kann immerhin die besten Kuchen backen, hihi.“

Isabelle ist sehr herzlich und fürsorglich.

„Und gib deinem Vater bitte eine Chance. Selbst ich hatte erst daran zu knabbern, als ich erfahren habe, dass meine Tochter einen neuen Freund hat. Sie hatte es nicht leicht. Aber es ist irgendwo auch gut, dass wir vergessen haben, was passiert ist. Ich weiß nur eines: Meine Tochter ist jetzt glücklich.“

„Und hey. Wenn du möchtest, dann koche ich dir heute Abend eine richtig große Portion Spaghetti. Mit ganz viel Klößchen. Magst du sowas? Ich mache auch gerne Pilzsuppe. Wie sieht es damit aus? Isst du auch gerne Kuchen? Zitronenkuchen?“

„Äh.“

Lukas kommt mit seinem Schulheft schweigend zu uns und setze sich hin.

Er beachtet uns gar nicht wirklich. Aber okay. Ich beschließe auch, wieder zu gehen. Sich vorzustellen, dass Lukas bald mein Stiefbruder ist, ist einfach noch zu ungewohnt und fremd. Außerdem hat er eh Angst vor mir. Juhu. Ob ich jemals so einen Status wie Emilio bei ihm haben werde?

Ich gehe auch einfach so in mein Zimmer. Möchte wieder allein sein.

Bis es mich dann plötzlich wieder zu Boden reißt.

„Alles okay, Joel? Brauchst du Hilfe?“

„Nein, alles gut.“

Ich bekomme noch mit, wie Lukas plötzlich wegrennt. Ich sage ja, dass er Angst vor mir hat. Verdammt.

Bis ich ihn wieder sehe.

„Hey, verdammt nochmal. Verschwinde aus meinem Kopf. Was willst du?“

Bis ich sehe, dass er plötzlich überrascht zu mir guckt. Wie gruselig.

„Dann sag mir, was du von mir willst? Immerhin hängst du in meinem Kopf rum.“

„Hä?“

Versteht er mich etwa?

„Geh einfach, okay? Ich muss arbeiten. Gold verdient sich ja immerhin nicht von selbst!“

Er scheint auch sehr verunsichert zu sein und fragt sich, was hier passiert. Ja, was ist das jetzt überhaupt? Warum sehe ich ihn so klar? Verstehe ihn so klar?

„Du ähm. Du verstehst mich?“

Doch dann bricht die Verbindung ab.

Ich schüttle mich und Isabelle steht immer noch hinter mir. Sie möchte mir hochhelfen.

„Nein, lass. Geht schon.“

Jetzt bin ich erst recht durcheinander. Er sieht irgendwie aus, wie ich, aber irgendwie auch nicht. Verdammt. Warum ist die Verbindung wieder weg? Oder ....

„Ich habe doch gesagt, lass mich in Ruhe arbeiten. Was willst du? Warum sehe ich dich?“

„Äh.“

Mehr bekomme ich nicht raus.

„Wer bist du überhaupt?“

„Joel und du?“

„Verasch mich nicht. Ich bin Joel.“

Okay, das reicht. Nein, das ist zu viel. Ich schüttle mich wieder, um ins Hier und Jetzt zu kommen und verschwinde im Bad. Schnell Hände waschen und Wasser trinken. Ganz ruhig, Joel. Alles easy.

Was?!!

Hmpf. Ich habe keine Ahnung, was hier gerade für eine Show abläuft .....

....... aber ich muss ganz dringend raus.


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