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  • Kucki 232

Kapitel 130 - Full House


 

Ich starre jetzt seit Stunden dieses Feuer an. Manchmal versuche ich wieder reinzufassen, um zu gucken, was passiert, aber lasse es dann doch.

Obwohl ich finde, dass Feuer ja nicht unbedingt was Böses ist. Hm, wenn ich das richtig verstanden habe, haben die Magier diese Elemente nur für sich beansprucht. Selbst Wasser könnte was Böses tun. Oder die Erde. Und Feuer kann eben gut sein. Bietet Wärme und Schutz. Hmm. Irgendwie interessant. Und das soll ich alles beherrschen?

Und dann diese Bilder von dem Typen in meinem Kopf. Habe leider nichts weiter von ihm gehört. Irgendwie bin ich jetzt neugierig.

Schließlich werde ich eh aus meinen Gedanken rausgerissen. Plötzlich stehen viele Sims im Flur. Was soll das denn jetzt?

Ich hatte mit den Ranchhelfern noch nicht wirklich viel am Hut. Weiß nur, dass zwei morgens hier sind und dann kommt Tessa nachmittags noch mit dazu.

„Hey, Süße. Das habe ich ja noch gar nicht gesehen. Was hast du mit deinen Haaren gemacht?“

„Sieht das denn gut aus? Hihi.“

Keine Ahnung, ob ich mich jemals an die Leute hier gewöhnen kann. Okay, John. John ist nett. Recht ruhig, aber scheint richtig in Ordnung zu sein. Er ist sehr neugierig, was mich betrifft. Fragt, wie man so in der Stadt lebt und sowas.

„Also, Joel. Was meinst du? Hast du Lust, alle im Dorf kennenzulernen?“

„Äh.“

Und wenn ihr meint, dass es doch gar nicht viele Sims sind, die jetzt hier sind. Tja. Da habt ihr euch geirrt.

Tessa hat wohl gleich ihre beiden Freundinnen mitgebracht, was ich jetzt ordentlich uncool finde. Also gehe ich.

„Hihi. Der ist ja wirklich süß. Hihi. Hast du seine Augen gesehen?"

Oh, Mann. Nein, bitte nicht.

Ich möchte doch einfach nur meine Ruhe haben. Ist das so schlimm?

Isabelle kommt zu mir und sie weiß selbst, dass ich immer kurz vorm Durchdrehen bin. Was weiß ich? Immerhin versuche ich etwas unter Kontrolle zu halten, weil sonst .... Bumm. Cool. Ständig ruhig zu bleiben, ist nicht leicht. Ich kann mir ja so ein Wasserfass auf den Kopf schnüren, mit Strohhalm dran. Schon bin ich gut versorgt.

„Joel. Ich möchte dir doch nur helfen. So kommst du mal auf andere Gedanken, wenn du das Dorf kennenlernt. Gut, ich wusste nicht, dass Theresa gleich ihre Freundinnen mitbringt, aber sie sind halt alle neugierig. Alle wissen, dass ihr hier seid und wollen euch kennenlernen.“

„Es kann lustig werden und du kommst endlich mal raus. Vielleicht hast du auch mal Lust, reiten zu lernen. Das macht Spaß und räumt deine Gedanken ebenso frei.“

„Komm schon. Hau jetzt bitte nicht ab. Du wirst die Sims hier alle sehr mögen. Wir sind wie eine große Familie. Haben Spaß miteinander. Du musst unbedingt mal mit zu den Tanzabenden kommen.“

Lieber zocke ich.

Okay, vielleicht habe ich ja ein bisschen mehr Ruhe im Essbereich. Ansonsten verpiesel ich mich in mein Zimmer. Aber sieht doch auch doof aus. Die anderen sollen ja auch keinen schlechten Eindruck von mir bekommen. Aber was soll ich machen? Will sie nur schützen. Okay. Und eben auch allein sein.

Weiß ja nicht, wann Kucki mit den ersten Infos kommt. Ich habe ihr von diesem Typen erzählt und sie vermutet immer noch, dass es eine neue Dimension ist. Sie scheint recht stabil zu sein, aber Kucki kann sich keinen Reim draus machen, warum es sie gibt.

Paps kommt zu mir. Auf ihn bin ich ja im Moment auch sauer. Hätte nie gedacht, dass ich das jemals könnte.

„Hey. Ich wollte dir nur sagen, dass es mir leidtut. Ich wollte dich nicht so überrumpeln und ich mich ja eigentlich selbst auch nicht.“

„Deine Mam und ich ...... Ach, nein. Das ist egal. Ich weiß, es ist gerade alles sehr schwer für dich und deswegen war ich in unserem alten Haus, als ich Kucki dorthin gebracht habe. Ich bin noch mit reingekommen. Habe dir auch ein paar Sachen mitgebracht und mit deiner Mam gesprochen. Sie überlegt, mit Michelle hierherzuziehen, damit sie immer bei uns in der Nähe sein kann. Aber noch braucht Kucki sie. Wäre das denn eine Option für dich?“

„Und die Mädels sind doch auch ganz nett dahinten. Ja, ich weiß. Du hängst an Katharina. Aber sie wollte absolut nicht über dich reden. Sie ist sehr enttäuscht und möchte wieder nach Hause. Und .....“

Moment. Sagt er das jetzt echt? Soll ich mir jetzt von den dreien eine aussuchen, weil es mit Katharina nicht mehr klappt? Wow.

„Hey, nein. Versteh mich jetzt nicht falsch. Du guckst wieder so. Ich möchte einfach nur, dass es dir gutgeht und du dich wohlfühlst. Auch wenn es nicht in Willow Creek ist, aber .... Verstehst du?“

„Paps, ich habe keine Probleme, mich hier einzugewöhnen. Es ist nicht schlecht, okay? Aber ich werde um Katharina kämpfen, okay?“

„Hör zu. Es ist schwer, was ich dir jetzt sage, aber Emily hatte mit Katharina gesprochen. Sie hat sich ein bisschen geöffnet und meinte, dass es wohl komisch an deinem Geburtstag war. Bis Mitternacht war sie total happy, dich wiederzusehen und am nächsten Morgen, war sie sich nicht mehr so sicher, ob und warum sie dich überhaupt liebt. Kucki meinte, dass es gut an dem Band gelegen haben könnte. An dieser Aura. Sie ist ja jetzt weg.“

Moment. Paps möchte mir gerade sagen, dass Katharina mich nur wegen dieser Aura geliebt hat? Autsch.

Nein, das kann nicht sein. Puh. Wieder werde ich traurig. Wütend. Dieses Gefühl eben wieder. Wo ich einfach nur schreien könnte. Aber versuche mich dann schließlich zusammenzureißen.

„Okay, alles klar.“

Und so stehe ich auf und geh eben zu den anderen Sims. Kann das zwar gerade nicht mit Katharina glauben, aber Fakt ist, dass ich gleich wieder ausraste.

Man hatte bislang ein stinknormales Leben und plötzlich dreht sich alles. Alles ist anders. Neu.

Also stelle ich mich dahin und sage:

„Jo, Hi. Bin Joel. Bin der Neue.“

Aber innerlich zerfetzt es mich gerade trotzdem.

Klar, alle Blicke wieder voll auf mich. Das da ist übrigens dann Lydia. Beste Freundin von Theresa.

John und Theresa kennt ihr ja schon.

Nur, ich bemerke, dass es doch nicht gerade so cool ist, am Kamin zu stehen. Ich versuche wieder das Feuer einzusaugen. Lass es Joel. Lass es. Ist es das jetzt wert? Hey, meine Freundin hat mich nur geliebt, weil sie so eine blöde Aura hatte. Yeah.

Jenny zieht mich wieder aus meinen Gedanken raus.

„Chestnut Ridge ist wirklich ein schöner Ort. Du wirst es hier sehr mögen. Es bietet so viel. Die Mädels können es dir gerne zeigen, hihi.“

Ach, und die der pinken Jacke ist übrigens Renée.

„Ja, hihi. Ich wäre dafür, dass wir Joel alles zeigen. Ist am Wochenende nicht wieder unser Fest?“

Okay, langsam fühle ich mich doch wieder unwohl. Was wollen die jetzt alle von mir? Dahinten ist übrigens noch der andere Ranchhelfer. Trevor, sein Name.

Ein bisschen Hoffnung habe ich ja trotzdem, wäre dieses Gefühlschaos nicht. Wenn man weiß, dass man anders tickt, dann ist es nicht leicht, draußen zu bestehen. Man hat eben immer Angst, irgendwas falsch zu machen. Und da habe ich eben Angst vor. Man hat immer nur diese eine Chance. Entweder die Sims mögen einen oder aber auch nicht.


Doch ich will ja auch nicht, dass man mich hier nicht mag. So wie Lukas. Er hat Angst vor mir und das finde ich schade. Braucht er doch nicht.

„Hey. Können wir bei Gelegenheit reden?“

„Weiß ich noch nicht.“

Na toll.

Später beim Abendbrot möchte ich auch einfach nur mal was loswerden. Ein bisschen habe ich ja schon nachgedacht, aber meine Gedanken sind eben überladen. Kann ich auch nichts ändern.

„Es tut mir leid, okay? Ich freue mich, dass ihr glücklich seid und sowas. Und es tut mir auch leid, Lukas, dass ich manchmal eben so bin, wie ich bin.“

„Aber, das. Das. Das äh ..... Ich habe vor ein paar Wochen noch in Willow Creek gelebt, ja? Hatte eine Freundin. Ein Leben. Versteht ihr? Ich ging zur Schule. Hatte wohl Freunde. Und jetzt?“

Und dann schaue ich nur noch Jenny an.

„Es tut mir leid, okay? Selbst das mit euch hat mein Leben verändert. Plötzlich war Mam nicht mehr da. Ich wusste nicht mehr, wohin.“

„Hey, hey. Joel. Komm mal her.“

Denn plötzlich kommt alles raus. Ich muss es einfach rauslassen. So geheult habe ich noch nie.

„Alles gut. Wir sind da.“

„Und wenn du mich als Freund haben willst, dann baust du mit mir den größten Schneemann der Welt. Und wehe, das ist nicht der Größte.“

Da muss ich schmunzeln.

Es ist nicht leicht, all das bislang erlebte einfach so wegzukehren. Aber vielleicht gibt es mir auch die Möglichkeit für was Neues? Was anderes?

Doch erstmal bin ich in meinem Zimmer. Halte ein Bild von Katharina fest in meinen Armen, während ich auf dem Bett liege und so richtig drauflos heule.


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