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  • Kucki 232

Kapitel 132 - Dimension in Gefahr


 

„Du. Ich brauche nämlich deine Hilfe. Ich habe keine Ahnung, wie du in meinen Kopf kommst und überhaupt, wer du bist. Warum du so aussiehst wie ich. Aber du bist eben da. Hörst du mich?“

Diesmal habe ich von dem anderen Joel die Bilder klar und deutlich vor mir. Auch seine Stimme. Ob er überhaupt weiß, warum ich ihn empfangen kann?

„Ja, ich höre dich“, denke ich mir die Worte.

„Seit du in meinem Kopf bist, verschwinden hier alle. Selbst meine Freundin. Wer auch immer du bist: Hol´sie alle zurück.“

„Ich baue mir hier so viel auf und plötzlich kommst du und zerstörst alles. Du bist doch ein Teufel, oder sowas.“

Ich richte mich auf und merke jetzt so richtig, dass ich eigentlich nur schlafen sollte. Der Tag ist schon anstrengend genug und jetzt unterstellt mir noch eine Stimme irgendwas.

„Nein, bin ich nicht, okay? Dir das jetzt alles zu erklären, würde Monate dauern. Ich weiß ja nicht mal, wer du bist. Was du bist. Wo du herkommst. Und plötzlich bist du da. Meinst du nicht, das ist nicht auch etwas gruselig für mich?“

„Hm. Schau. Ich warte Tag und Nacht vor ihrer Tischlerei. Sie kommt einfach nicht. Sie ist nicht zuhause. Und dann verschwindet auch noch der Bürgermeister. Die Schmiedin. Wo sind sie alle?“

„Ich weiß es nicht. Wenn ich das wüsste, würde ich dir helfen. Ich kenne diesen Ort nicht mal. Wo ist das?“

„Palia.“

„Äh. Nie was von gehört.“

„Hast du da auch eine Ranch? Zeig doch mal.“

Das Witzige ist, dass der andere Joel immer hin und her springt. Mal ist er da. Mal da. Alles ist etwas verzerrt.

„Äh, Ranch? Nein. Ich habe hier mein Grundstück. Schau mal.“

Plötzlich hat er irgendwie vergessen, warum er mich eigentlich kontaktieren wollte und zeigt mir ganz stolz sein Zuhause.

„Aber wenn niemand mehr da ist, dann kann ich meine ganzen Sachen nicht mehr verkaufen. Wie soll ich so überleben?“

„Äh. Du, ich weiß ja nicht mal, was hier abgeht, okay? Ich dachte erst, das wäre nur alles ein Traum.“

„Dachte ich ja auch.“

„Und schau mal. Das ist meine Werkstatt. Habe ich mir alles selbst aufgebaut.“

Ich wusste nicht, dass Dimensionen so unterschiedlich sein können. Und überhaupt, dass es noch welche gibt.

„Bist du noch da? Hörst du mich?“

„Ja.“

„Du, ich äh. Ich.“

Plötzlich verschwindet er vor dem Feld. Verdammt. Bitte nicht.

Okay, mit ein bisschen mehr Schlaf würde ich das jetzt alles wunderbar meistern. Ich reibe mir die Augen und gähne wie blöd. Hmpf. Als wäre ich gerade aus einem Albtraum aufgewacht und überlege noch, wo ich gerade bin.

So nehme ich mein Handy und rufe Kucki an.

„Hey, äh. Ich glaube, wir haben ein Problem.“

„Die Dimension, die ich sehe, scheint sich aufzulösen.“

„Oh nein, oh nein. Oh nein. Bitte nicht. Nein bitte nicht. Das gab mir ein bisschen Hoffnung, weißt du? Oh nein. Oh nein. Ich. Wenn sich die Dimension auflöst, was passiert dann mit unserer? Ich. Nein, nein. Das darf nicht passieren. Joel. Ich muss aufhören! Ich melde mich! Bis dann.“

„Äh. Ja.“

Und sie legt auf.

Wisst ihr, wie beschissen es ist, so viel Macht zu haben und man weiß nicht mal, was man damit anfangen soll? Wie man sie steuern kann? Nun stehe ich hier und weiß einfach nicht weiter.

Ich schaffe es einfach nicht, mir gerade irgendwelche Antworten zusammenzupflücken. Was soll ich jetzt tun? Kaffee wäre nicht schlecht. Eine ganze Kanne. Danach wieder diese kalte Dusche. Und vielleicht habe ich dann ja einen klaren Kopf.

„Ich würde mich sehr freuen, wenn wir zum Fest gehen. Das wird spaßig, hihi. Ich war früher auch immer gerne da und du lachst auch mal wieder etwas mehr.“

Aber eines kann ich sagen: Mit meinen jungen Jahren erlebe ich ziemlich viel. Was für ein Abenteuer. Mythen und Märchen werden wahr. Und wer sitzt mittendrin?

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