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  • Kucki 232

Kapitel 134 - Ein bisschen zu viel Job


 

Jenny und ich verpieseln uns schon früh und nun ja. Was wir da so machen, braucht man ja nicht wissen. So richtig kommen wir danach auch nicht mehr aus den Federn. Die anderen werden wohl schon ohne uns zurechtkommen.

Ich kann auch nicht wirklich schlafen, da ich über den Fall nachdenke. Überall wird geklaut. Hm. Und dann Petroleumlampen und Essen. Das hört sich irgendwie so danach an, als würde jemand auf der Straße leben und sich eben an anderen Haushalten bedienen. Mal schauen, was ich morgen rausfinde. Vielleicht ist dann auch mal die Chefin im Café. Mit der einen da werde ich bestimmt nicht mehr sprechen.

So schaue ich meine Jenny noch eine Weile an, bis ich dann selbst einschlafe. Ganz früh möchte ich raus, damit ich unseren Termin nicht verpasse.

Um zwei Uhr werde ich dann doch wieder wach. Nein, ich muss arbeiten. Ich muss rausfinden, was da vor sich geht. Mal schauen, was im Register von Chestnut steht. Vielleicht habe ich ja recht, mit dem Obdachlosen.

Vermisste Personen oder eben Obdachlose. Schauen, was hier so in letzter Zeit passiert ist und wann. Dinge zusammenfügen. Analysieren. Was eben ein Detektiv macht. Endlich bin ich wieder dabei.

Schließlich ist es vier Uhr und ich höre, wie sich unten langsam alles bewegt. Okay, mit Joel muss ich nachher auch noch reden. Was betrübt den Jungen? Er schaut mich auch immer so an. So hilflos. Hmm. Ist wieder was mit seiner Gabe? Ich bin schon mal sehr froh, dass er in der letzten Zeit nicht mehr so wütend ist.

„Du bist dann aber wieder pünktlich da, ja?“

Ich muss ja nur eben fix zum Café. Das macht um sechs Uhr auf. Nein, das schaffe ich. Kurz befragen und dann auf zum Frauenarzt. Bin ja selbst sehr gespannt.

„Ich bin um halb acht wieder da und gabel dich auf. Dann geht's los.“

„Super. Dann mache ich hier noch ein bisschen was und dann geht es los.“

Ja, sie ist total aufgeregt. Ich natürlich auch.

„Und Joel? Wir reden nachher auch noch, okay? Ich merke, wenn was ist. Also sprich mit mir.“

„Auch ich kann gerne mit ihm sprechen. Ich wollte das sowieso mal machen.“

„Nein, alles gut. Ich komm´ schon klar. Wirklich.“

Überzeugend klingt er nicht.

„Und die liebe Oma ist auch noch da zum Reden. Ach, Marc? Gestern hat mich noch der alte Don angerufen. Das Dorf scheint sehr froh darüber zu sein, einen wie dich zu haben.“

Oh, das ist mal ein Lob. Das finde ich toll. Schön, wenn man gebraucht wird und jetzt will ich erst recht zeigen, dass ich ein guter Detektiv bin. Genau deswegen muss ich jetzt los. Immerhin liegt der Termin noch an. Dann noch mit Joel reden. Klar. Check.

Und zum Abschied wieder diese warmen Küsse. Der Tag kann nur perfekt werden.

„7:30 Uhr.“

„7:30 Uhr.“

Schnell duschen, Zähneputzen und dann ab. Verdammt. Schon fünf Uhr. Hmpf. Warum rennt die Zeit immer so? Erster Arbeitstag und schon geht alles drunter und drüber. Okay, nein. Habe noch genug Zeit. Erstmal im Dorf umschauen, bis das Café aufmacht.

Boah, ist das kalt. Aber so richtig. Egal. Werde ich wenigstens wach. Ist der Kopf klarer. Ich gehe auch eben zu Fuß hin. Ist ja nicht weit. Vielleicht finde ich unterwegs schon irgendwas.

Ich brauche gut 25 Minuten. Hier und da schaue ich immer mal, ob ich was Verdächtiges finde. Wenn es wirklich ein Obdachloser ist, kann überall ein Lager gewesen sein. Jetzt nur bei dieser Kälte zieht es sie natürlich woanders hin.


Im Café sehe ich zwar, dass schon Licht brennt, aber sehe niemanden.

Vielleicht schau’ ich mal auf der anderen Seite. Wäre nett, wenn man mich schon reinlassen könnte. So langsam muss ich mir wohl mal eine Mütze und Handschuhe kaufen. Aber auch dort sehe ich niemanden.

Okay, alles klar. Was sagt die Uhr? Kurz vor sechs. Wunderbar. Gehe ich schon mal wieder zurück. Bis ich ein Mädchen sehe. Sie erschreckt sich total. Jetzt um diese Zeit schon? Hmm.

Sie schaut sich eine Werbetafel an. Mal schauen. Vielleicht weiß sie ja etwas. Diebe schlagen gerne um solch eine Zeit zu. Okay, aber nicht unbedingt, wenn der Laden gleich aufmacht. Eher dann so im Dunkeln von hintenrum. Merken sich jede Schwachstelle, wie man einbrechen könnte.

Ich spreche das Mädchen einfach mal an.

„Hey. So früh schon unterwegs?“

Sie zuckt total zusammen. Okay, wenn man morgens um kurz vor sechs von einem fremden Mann angesprochen wird, kann ich das verstehen. Vielleicht braucht sie ja Hilfe. Mal schauen.

„Ähm, hehe. Sie haben mich erschreckt. Ich. Ich wollte nur einen warmen Kakao trinken. Morgens um diese Zeit ist es immer noch schön ruhig hier, wissen Sie?“

Hm, ich beobachte sie genau. Jeder könnte der Dieb sein. Einen verdächtigen Blick zeigt sie jetzt nicht. Hat sich wirklich nur erschrocken. Etwas überrumpelt, aber nicht auffällig. Hmm.

Selbst den alten Don und John beobachte ich immer ganz genau. Oder diese Barista. Aber mehr als erotische Blicke hatte sie nicht drauf. Ich bin auch am Überlegen, ob wir morgen zu diesem Fest gehen. Kann nicht schaden, sich so etwas unter die Sims zu mischen.

„Du, hey. Entschuldigung. Ich wollte mich nicht so anpirschen. Vielleicht kannst du mir ja sogar etwas helfen, wenn du schon so früh unterwegs bist. Hast du mal irgendwas Auffälliges bemerkt? Diebstähle häufen sich nämlich hier in Chestnut.“

Ihre Reaktion wirkt sehr ruhig und entspannt. Okay. Sie schüttelt nur mit dem Kopf.

„Nein. Entschuldigung, dass ich nicht helfen kann, aber ich habe nichts gesehen.“

„Okay, kein Problem. Wenn vielleicht doch, dann gebe ich dir meine Nummer. Schau mal auf meine Website, dann kannst du dich dort melden. Alle Daten findest du dort.“

Ich bemerke jedoch schnell, dass vieles hier noch gar nicht so modern übers Internet läuft. Ob ich mal Visitenkarten erstellen sollte?

„Alles klar. Ich melde mich, wenn ich was sehe. Ganz bestimmt. Ich muss dann jetzt auch los. Einen schönen Tag noch.“

Ich warte die restliche Zeit vor dem Eingang. Gehe alles nochmal durch. Diebstahl. Okay. Nein. Ich habe absolut noch nichts in der Hand. Rein gar nichts. Hoffentlich kann mir diese Barista helfen. Wenn es nicht wieder die von gestern ist. Dann gehe ich ganz schnell rückwärts wieder raus.

Okay, noch keine neue Nachricht. Also echt. Mir friert hier langsam echt alles ab. Es ist fünf nach sechs. Was macht die da drin?

So kalt.

Endlich wird die Tür aufgeschlossen. Sofort gehe ich rein. Ab ins Warme. Und zu meinem Glück ist es nicht die Kollegin von gestern. Zum Glück.

Erstmal einen Kaffee bestellen. Dann kann es losgehen. Habe noch genug Zeit.

Und wieder gehe ich alles durch. Was gehe ich eigentlich durch? Der Fall ist so frisch, da werde ich bestimmt nicht gleich alles erfahren. Habe ja noch nicht mal jemanden so richtig befragt.

Im Internet habe ich auch noch nicht viel gefunden gehabt. Vor ein paar Monaten ist hier ein Hof abgebrannt. Die ganze Familie kam ums Leben. Schon grausam. Ansonsten sind hier Katzen verschwunden oder einige Raufereien waren am Start. Verkehrsunfälle. Aber keine Spur von einem Diebstahl.

Also beobachte ich erstmal die Barista. Sie macht ihren Job. Kein Stück ungeduldig.

„Kann ich Sie was fragen?“

„Klar.“

„Sind sie hier die Chefin? Sie hat mich nämlich angerufen, um einen Diebstahl zu melden.“

Jetzt wieder genau beobachten. Ihre Reaktion ist eher ungläubig. So ein Blick wie: Sowas soll hier passieren?

Schließlich bittet sie mich an den Tisch. Es ist eh noch nichts los.

„Also? Wissen Sie irgendwas? Sind sie die Chefin?“

Hier muss man echt jedem alles aus der Nase ziehen. Mann, Mann.

„Nein, die Chefin ist krank und heute bin ich eingesprungen. Ich weiß von keinem Diebstahl. Sie hat nichts gesagt.“

„Meine Chefin sagt nie irgendwas. Mir ist auch nichts Ungewöhnliches aufgefallen, falls Sie mich das jetzt fragen wollen.“

Stimme klingt ruhig. Nicht auffällig. Trotzdem hilft mir das jetzt auch nicht weiter. Warum muss die Chefin gerade jetzt krank sein?

„Weiß hier denn wirklich keiner irgendwas? Das müssen Sie doch bemerken, wenn was fehlt?“

„Na ja. Wir haben einmal 20 Kilo Tomaten bestellt und da kamen nur 15 Kilo an. Aber unser Lieferant schludert ja eh immer rum. Wissen Sie? Da ist dem mal eine Kiste runtergefallen und er hat das nicht vermerkt. Er schludert gerne ein bisschen. Oder vielleicht fragen Sie den mal. Kann ja sein, dass er immer nur so tut und sich an den Tomaten bereichert.“

„Äh. Möglich. Dem werde ich nachgehen.“

Mehr werde ich wohl aus ihr nicht rausbekommen. Der Lieferant? Hmm. Was würde der mit Petroleumlampen anfangen wollen?


„Okay, wenn Sie noch etwas Ungewöhnliches bemerken sollten, dann schauen Sie bitte auf meine Website. Visitenkarten habe ich leider noch nicht, aber vielleicht dann beim nächsten Mal.“

Ich beschließe, mich noch etwas im Dorf umzuschauen. Vielleicht rufe ich auch die Chefin mal an? Bislang hatte sie sich auch noch nicht mal mehr bei mir gemeldet.

Ich halte weiter nach möglichen Lagern Ausschau, wo das Diebesgut sein könnte. Es ist nicht wirklich viel los hier. Keine Menschenseele. In alten Lagerschuppen finde ich nichts. Hmm. Ob das doch kein Obdachloser ist? Das kann alles sein. Selbst Tiere können sich mit Dingen unbemerkt davonschleichen. Aber dann mit den Lampen? Ich denke nicht.

Vielleicht treffe ich ja noch andere Bewohner, die ich befragen könnte. Irgendwo muss doch langsam mal ein Anhaltspunkt sein? Irgendwas. So viele Sims leben hier doch gar nicht.

Okay. Ein bisschen schaue ich mich also noch um. Ich gebe jetzt nicht auf, auch wenn mir langsam der Hintern abfriert. Bis ich dann auf die Uhr schaue.

Waaaaassssss?! Wie kann es jetzt schon halb neun sein? Ich hatte die Zeit doch immer auf dem Schirm. War ich so vertieft? Oh, nein. Schnell Jenny schreiben. Verdammt. Sie hat mir geschrieben.

Danke Marc. Ich bin übrigens in der sechsten Woche.

Nein, nein, nein. Ich. Ich wollte doch pünktlich sein. Und wäre das noch nicht genug.

Joel ist weg. Ich weiß nicht, wo er ist. Ich wollte mit ihm die Tiere füttern, aber er war dann nicht mehr da.

Der Fall wird ganz schnell Nebensache. Ich flitze nach Hause, so schnell ich kann.

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