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  • Kucki 232

Kapitel 140 - Wachgerüttelt


 

Keine sechs Stunden geschlafen, aber ich bin startklar. Sowas von startklar. Der Abend war so toll. Hätte ich nicht gedacht. Einfach genial. Jetzt habe ich erst recht gemerkt, dass es nichts bringt, Trübsal zu blasen. Nach vorne schauen und auf geht's. Neue Sims kennenlernen und ab in die Schule. Ein Jahr habe ich ja trotzdem noch.

Auch wenn es kurz nach vier ist, bin ich hellwach. So richtig wach. Der Tag kann starten. Was soll ich tun? Wow. Diese Motivation. Okay, aber ich muss aufpassen. Zu viel davon ist auch nicht gut. Immer langsam, Joel. Läuft schon nichts weg.

Keine Ahnung, wann ich sowas das letzte Mal gefühlt habe. Und überhaupt - in welcher Dimension denn? Diese? Die andere? Keine Ahnung. Ich war ja eh immer nur am Zocken, haha.

Isabelle hat gesagt, dass ich auch ganz schön abgenommen habe. Zu viel. Und das ist nicht gut. Habe ich mich echt so runterziehen lassen? Stimmt. Ich hatte nicht mal mehr Hunger. Deswegen gibt es jetzt das fetteste Marmeladen-Erdnussbutter-Sandwich. Auch das kriege ich wieder hin.

„Du siehst ja richtig gut aus. Man hat dir gestern richtig angesehen, wie du aufblühst. Sehr schön.“

„Ich habe dir auch einen Pullover gestrickt. In Blau. Blau magst du doch so.“

„Äh, ja. Klar. Danke. Ein warmer Pulli für kalte Tage. Wunderbar.“

Hmpf. Eigentlich trage ich ja nichts Gestricktes. Das kratzt oft ganz schön. Mam hat das ja immer versucht, aber ihre Sachen fühlten sich dann an, wie ein durchlöcherter Käse, wo der Wind durchzieht.

„Und du. Hör zu. Solange, wie du noch nicht in die Schule gehst, kannst du mir auch gerne helfen. Ich habe da jetzt so einen Fall. So lernst du dann ja auch, wie es drauf ankommt. Ich beobachte im Moment einen Diebstahl. Was meinst du?“

Echt? Mit Paps wieder on Tour gehen? Mega. Das hat so einen Spaß gemacht mit ähm. Okay. Moment mal. Warum war ich mit Paps eigentlich damals on Tour? Ich weiß, dass wir vor Häusern standen und angelten. Er hatte da Sims beobachtet und so. Hm. Okay. Aber ich weiß, dass es cool war, also mache ich mit. Yeah. Auf Pirsch mit Paps.

„Wir müssen dann aber nachts los. Der Dieb scheint dann zuzuschlagen.“

Megacool. Bin sowas von dabei. Juhu. Krass. Wann geht's los?

Aber erstmal liegen noch andere Dinge an. Wichtige Dinge. Die Ranch zum Beispiel. Also Abmarsch.

Und vielleicht lasse ich mir mal einen Bart wachsen? Ob der mir steht? So wie Paps den hat. Ich finde das cool. So viele Pläne habe ich. Neue Pläne. Meine Motivation ist so dermaßen hoch, dass ich einfach nur noch rausmuss und der Welt zurufe, dass ich wieder da bin.

„Hahaaaaaaaa, guten Moooooorgen! Joel ist daaaaaaaa.“

Nein. Isabelle hat mir gerade keinen Cowboyhut aufgesetzt. Reine Einbildung, haha. Wie sehe ich aus? Sexy? Cool? Scheiße? Nein, will ich gar nicht wissen, denn ich bin jetzt Cow-Joel. Aber volles Programm.

Und was machen Cow-Joels so? Genau. In den Schnee schmeißen.

„Haha hihi, juhuuuuuu.“

„Jaaaaa, ich bin der König des Schnees.“

So, aber jetzt muss Cow-Joel erstmal ein bisschen was tun. Und da nehme ich euch jetzt mit hin. Schaut mal. Ist das nicht süß?

So cool. Echt. Flauschig und eben cool. Süß. Warum fühlt sich das alles gerade so richtig cool an? Die Ranch? Das Leben? Alles. Keine Ahnung, was dieser Magier in mir mit mir macht, aber ich möchte mehr davon. Ich bin jetzt selbst so stark, dass ich dieses Stinkezeug wegmache. Cow-Joel der Hühnerstall-Reiniger.

Das da ist Carlos. Und wir werden gleich herausfinden, ob Carlos mich mag oder nicht. Was meint ihr? Wollen wir Wetten abschließen?

„Boah. Du. Du. Du blödes Suppenhuhn. Pah. Ey. Aaaaaah. Hör auf. Nein! Nein! Aus pfui. Liebes Hühnchen. Brav. Hehe.“

Pff. Diese Schlacht hast du vielleicht gewonnen, aber nächstes Mal kannst du dich warm anziehen.

Aber als ich wieder diese kleinen Piepser sehe, ist alles vergessen.

„Put, put, put. Hier gibt es Joels Spezialmenü, hehe. Alle hermarschiert. Put, put.“

Jenny ruft mir zu.

„Joeeeel? Kommst du mal bitte her?“

Ich trabe, eins, zwei, drei ganz schnell hin. Ich fliege förmlich hin. Okay, sie ist beim Pferdestall. Und was soll ich nun machen? Hmm.

„Ähm. Du könntest Candy mal wecken. Was meinst du?“

„Äh, sicher? Ich wurde gerade schon von einem Killerhuhn attackiert. Heute ist kein guter Tag für sowas, weil ähm .....hehe.“

„Na dann doch erst recht. Komm, trau dich. Candy ist lieb.“

„Äh, hehe. Okay, also. Nun ja.“

Langsam pirsche ich mich an und überlege mir einen Fluchtplan. Okay. Hebel vom Tor hochdrücken, rausrennen, Hebel zu machen. Hm. Und was ist, wenn das Pferd über den Zaun springt? Das wird mich doch sowas von auffressen. Hmpf. Okay, also. Okay, immer langsam …

„Ähm, Candy? Hi. Ich ähm. Es ist Zeit AUUUUFZUSTEHEEEN!!“

Ups. War ein bisschen laut, fürchte ich. Oh, nein. Fluchtplan bedenken. Immer auf Abstand. Okay, cool. Noch ist alles gut. Kein Killerpferd.

Jenny kommt mit dazu und umarmt Candy.

„Brav, mein Süßer. Brav. Joel wird dir schon nichts tun.“

Okay, wow. Das ist ja mal echt cool.

„Na los, Joel. Komm her! Trau dich. Candy würde gerne von dir gebürstet werden.“

„Äh.“

Und dann guckt mich das Pferd noch so an. Oh, oh. Nicht zu lange in die Augen gucken. Das habe ich gelernt. Plötzlich frisst es dich.

„Erzähl ihm einen Witz. Versuch das mal.“

„Äh, das versteht ein Pferd doch nicht.“

„Hihi. Mach.“

„Kommt ein Pferd in die Bar .... Äh.“

„Und ähm, kauft sich nen Drink ....“

Oh, oh. Candy guckt schon so. Gleich schnappt er zu. Seht ihr das?

Das Pferd steht wieder auf. Und nein. Fluchtplan. Umdrehen und schauen, wo was ist. Äh.

Plötzlich wiehert Candy los. Als wenn es lachen würde. Das ist ja krass.

„Äh. Ich hab doch noch nicht mal zu Ende erzählt.“

„Okay. Ähm. Und jetzt?“

„Nimmst du die Bürste und machst das Fell sauber. Ich zeig’ dir, wie das geht.“

„Okay, alles klar. Bürsten.“

Jenny nimmt sich eine Bürste und zeigt mir, wie das geht. Ganz easy.

Das bekomme ich hin. Joel der Pferdeflüsterer. Schaut mal. Cool, oder?

Okay, alles klar. Äh. Scheint ja gut anzukommen. Ich bin ein Pferderomantiker. Zärtlich zu Pferden. Haha. Aber nicht, dass ich Candy jetzt noch massieren soll und so. So mit Fußmassage. Äh. Hufmassage. Ne, das ist nicht drin.

Okay, alles gechillt. Ich lebe noch. Gutes Zeichen. Alles cool. Gibt auf der Ranch also nur Killerhühner. Gut zu wissen.

Kurze Zeit später macht Isabelle Candy startklar für einen Ausritt. Krass. Ob ich sowas auch mal ausprobieren soll? Dann so zur Schule und so.

Ich werde bestimmt mal total der Pferdechampion. Pferdebändiger. Wenn ich schon Elemente bändigen kann, dann bestimmt auch Tiere. Cool. Vielleicht kann ich ja sogar mit ihnen sprechen?

Das werde ich doch gleich mal bei Shrek ausprobieren.

„Hey, du. Wie ist dein Name?“

„Määäääh!“

„Ah, cool. Ich bin Joel. Nett dich kennenzulernen.“

Seht ihr? Das geht.

So, aber genug fürs Erste. Ich bin fix und alle. Und nein, ich trage keinen blauen Strick-Pullover, hehe. Der macht mich ja noch dünner, als ich schon bin.

Ganz ehrlich? Ich liebe dieses Leben. Echt. Es macht einfach Spaß. Klar, etwas anstrengend und so, aber was anderes. Eben was Neues. Das ist okay. Also freue ich mich auf den nächsten Tag. Den übernächsten. Ich bin dabei.


Aber erstmal mache ich für heute Feierabend. Wir sehen uns.


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