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  • Kucki 232

Kapitel 142 - Die Wahrheit verschließen?


 

Wow. Krass. Die Bilder und das alles. Irgendwie aber auch schön. So viel, was man schon erlebt hat, aber sich gar nicht mehr daran erinnern kann. Vor allen Dingen muss ich erstmal über Melody nachdenken. Erinnerungen auffrischen. Oder eben meine Geschwister. Aber all das fällt mir langsam immer mehr ein. Ob ich meinen Eltern davon erzählen sollte? Vielleicht erinnern sie sich dann ja auch wieder an alles.

Nur was ist mit den anderen Dingen, die ich jetzt erfahren habe? Vieles verstehe ich selbst noch nicht, aber wenn wirklich schwarze Magier unter uns sind: Können sie dann zaubern? Ich bin doch eigentlich der Einzige? Hm. Bei Jimmy habe ich in Erinnerung, dass er viel gelogen hatte. Alles so gedreht, wie er es haben wollte. Keine Magie. Aber es wäre schlimm, wenn er doch Magie angewendet hatte.

Toll, nun ging es mir mal ein paar Minuten gut und schon versinke ich wieder in meinen Gedanken. Okay. Ich soll bereit sein. Vielleicht sollte ich mich nur einfach nicht mehr unterkriegen lassen? Trotzdem jetzt Spaß haben. Normal leben. Klar. Fange ich sofort mit an. Aber dann sollen mich meine Gedanken auch lassen.

Mam und Paps erinnern sich vielleicht jetzt auch nicht mehr an Jimmy, wie ich das tue. Sollte ich das also lieber ruhen lassen? Nichts sagen? Im Endeffekt ändert es ja nichts daran, da die Familie trotzdem zerstört wurde.

Okay, nein. Ich halte einfach meine Klappe und genieße mein Leben. Gehe dann zum Tor und dann mal schauen, was passiert. Mit mir sollte sich niemand anlegen. Der bekommt dann einen riesigen Schneeball ins Gesicht. Immerhin ist das Wasser auf meiner Seite, haha. Ja, gute Lösung.

Verdammt. Ich weiß es einfach nicht. Diesen Typen, den ich zum Schluss gesehen hatte - er lebt noch und ist auch in dieser Dimension. Wo habe ich ihn schon mal gesehen? Ich brauche mehr Bilder. Nur so kann ich was machen. Okay, okay. Und. Hm. Nein, ich halte meine Klappe. Sage lieber nichts.

Wenn Kucki dann mit Mam hier ist, dann werde ich sowieso irgendwas machen müssen. Bin echt schon gespannt. Ja, man muss es ja mal alles von der positiven Seite sehen. Wir brauchen dann keine Pizza mehr bestellen. Ich zauber dann einfach die weltbeste Pizza. Oder wenn mal was auskippt: Kein Problem. Und die Ranch ist dann auch im Nu fertig.

Tja, aber da wären wir dann wieder. Ich schaue Jenny an und bin kurz davor, alles zu erzählen. Sie bekam ja mit, wie ich aufblühte und jetzt bin ich eben wieder so. Nein, nichts anmerken lassen.

Paps ist glücklich und Jimmy tot. Alles bestens.

Ich bin am Überlegen, ob ich den anderen aber von Max und Co erzähle. Vielleicht bekommen sie so ja auch ihre Erinnerungen zurück? Wäre eine gute Idee. Aber jetzt erst merke ich, wie sehr mir die alte Zeit in der alten Dimension fehlt. Melody. Ich weiß noch, dass ich mich total mit ihr stritt. Sie war immer so anders. Trotzdem besonders. Ob ich sie mal suchen soll? Ist sie überhaupt hier? So richtig weiß ich noch nicht, ob es nur alte Erinnerungen sind oder neue.

„Ist alles in Ordnung mit dir? Du bist ja total in Gedanken.“

Oh, nein. Es fällt wirklich auf. Nein, jetzt nur nichts sagen. Immer schön lächeln.

Erst schweige ich und schwenke nur meine Tasse etwas. Weil, nein. Die Bilder waren teils wirklich schön. Auch wenn es manchmal traurig ist. Der Kuss. Dann Melody auf dem Arm. Erst da habe ich gemerkt, wie schön eigentlich alles war. Und was ist jetzt schon wieder los? Alles zerbröselt.

Aber dann atme ich einmal tief durch und bin voller Motivation. Ehrlich. Ich finde bestimmt nochmal ein anderes Mädchen, wo nie diese blöden magischen Probleme mit zwischenhängen. Oh, Mann. Ein Schloss bauen. Das Reich sah damals so schön aus. Wie alt war ich? 12? Und irgendwo habe ich dann noch eine ganz andere Vergangenheit. Ganz ohne Magie und ohne Großeltern. Drüben hatte ich aber welche.

Jenny schaut mich nur an und schwenkt auch jetzt ihre Tasse. Sie lächelt.

„Okay.“

Melody war so tollpatschig. Ich weiß gar nicht mehr, warum, aber sie war einzigartig. Nicht von dieser Welt. Ich erinnere mich, dass sie einen Zwillingsbruder hatte. Shadow. Er furzte immer bei uns am Tisch. Dann Niklas. Er stritt sich immer mit Emilio. Ob ich meinem Bruder mal davon erzählen soll? Dass da noch mehr sind?

Okay, nein. Ich muss in das einsteigen, was im Hier und Jetzt ist und nicht an Dinge denken, die mal waren. Also gehe ich nach draußen. Ich sehe, dass Lukas einen Schneemann baut. Da mache ich einfach mal mit.

„Du siehst doof mit Cowboyhut aus. Das tragen nur richtige Cowboys.“

Manchmal wünschte ich mir dann in solchen Momenten wieder, dass ich mir dann doch die schönen Dinge von damals zurückwünsche. Ich bin zwar in Chestnut angekommen, aber habe immer mehr das Gefühl, dass man mich hier gar nicht haben will. Dass ich hier gar nicht reinpasse.


Und so verpiesel ich mich eben wieder wortlos im Zimmer und denke an die alten Bilder. Windenburg. Wir hatten so ein wunderschönes, großes Haus. Oben auf Stelzen. Der Ausblick war grandios.

Paps kommt zu mir rein.

Erst guckt er mich nur an.

„Jenny meint, dass du vielleicht, wen zum Reden brauchst. Ist denn alles in Ordnung? Hattest du wieder Visionen?“

Hmpf. Was soll ich jetzt machen? Soll ich ihm alles erzählen? Ich weiß es einfach nicht.

„Paps, ich .... Nein, es ist alles in Ordnung. Wirklich.“

Aber damit fühle ich mich gerade auch nicht wohler. Was soll ich nur tun? Sagt es mir.

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