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Kapitel 164 - Rede endlich!

  • Autorenbild: Kucki 232
    Kucki 232
  • 23. Okt. 2023
  • 5 Min. Lesezeit

Als ich gestern nach Hause kam, war ich am Zittern wie blöd. Ich schmiss mich sofort in die Wanne und ging ins Bett. Paps hatte zwar gefragt gehabt, was los wäre, aber das konnte ich ihm zu dem Zeitpunkt nicht beantworten. Wollte dann einfach nur noch ins Bett.


Am nächsten Morgen geht es mir gar nicht gut. Zum einen konnte ich nicht richtig schlafen und zum anderen ist mir mal so richtig heiß. Habe ich etwa Fieber? Bitte nicht. Was ich aber trotzdem irgendwie schön finde ist, dass ich an Jasmin denken muss. Sehr viel sogar.

Aber erstmal zusammenreißen. Dann bin ich halt mal krank. Passiert im Winter eben. Ich muss ja heute nicht los. Mache ich es mir vor der Glotze gemütlich und befülle mich mit Tee. Passt schon. Mir ist ja nur ein bisschen schwindelig.

Ob das Bestimmung ist, mit Jasmin und mir? Boah, das wäre so uncool. Ihr habt ja gesehen, was dann passieren kann.

Paps holt mich aus meinen Gedanken raus. Hoffe, er fragt mich jetzt nicht aus oder so. Wenn ich ihm jetzt alles erzähle, dann ..... Ja, was denn dann eigentlich? Hmm.

„Ist alles in Ordnung mit dir? Was war los gestern? Bist du in einen Fluss gefallen?“

Ich nicke nur und esse weiter.

Jetzt würde ich doch eh nicht reden. Nicht wenn Jenny mit dabei ist. Erstmal nur mit Paps. Aber … Hmpf.

„Hör zu! Ich bin nicht blöd, ja? Du verbirgst doch irgendwas und das nervt mich langsam. Entweder du redest langsam oder ich finde raus, was es ist.“

Und ja, er meint es ernst. Er schaut mich total grimmig an. Jetzt ein Fehler und alles fliegt auf. Deswegen versuche ich vorerst ruhig zu bleiben.

„Paps. Ich. Äh. Kann ich nachher mit dir sprechen? Mit dir und Kucki? Jetzt nicht, weil ähm ....“

„Okay, ich verstehe. Na ja, eigentlich auch nicht, aber musst du wissen.“

Er steht schließlich auch auf und geht in die Küche. Okay, der erste Schritt wäre getan. Immer cool bleiben. Habe doch eh keine andere Wahl.

Keine Ahnung, aber ich fühle mich jetzt so richtig äh. Ja, keine Ahnung. Kann ich nicht beschreiben. Zwickmühle. Vielleicht verschiebe ich das Gespräch auch und sage, dass ich krank bin? Das wird Paps doch bestimmt verstehen.

„Hey, du kannst doch auch mit mir reden. Ich kenne dich mittlerweile gut genug, um auch die Probleme der Jungs zu verstehen, hihi. Außerdem siehst du krank aus. Wenn du irgendwas brauchst, dann sag Bescheid.“

„Äh, klar würde ich auch mit dir reden, aber .... Aber jetzt würde ich das erstmal mit Paps klären und ähm.“

Ich bekomme nicht mal richtige Wörter raus, verdammt. Jetzt stehe ich hier und weiß einfach nicht, wo ich anfangen soll. Ob ich überhaupt anfangen soll. Paps ist nicht doof und was er sagt, meint er auch. Stellt euch mal vor, er spioniert mir hinterher und findet uns in der Höhle? Was dann?


* * * * *


Mit einer Kopfschmerztablette und viel Kaffee später, setze ich mich in den Essbereich, wo Kucki auch schon wartet. Ja, auch sie geht es etwas an. Und ich? Bekomme ich jetzt Ärger, weil ich nichts gesagt habe? Jetzt komme ich da nämlich gar nicht mehr raus. Hmpf. Wieso habe ich auch nichts gesagt?

Nun mache ich mir erst recht Vorwürfe. Kucki ist immerhin meine Ahnin oder wie man das jetzt auch nennen mag.

„Hehe, hey Kucki. Wie geht's?“

Der Anfang ist gemacht, haha.

„Gut, danke. Seit ich ein normaler Sim bin, bin ich nun auch mal krank geworden. Kannst du dir das vorstellen? Ich habe letztens geniest. Jetzt bin ich schon so alt und dann niese ich. Aber es geht hier um dich. Was hast du denn?“

Als Paps sich dann noch zu uns setzt, werde ich erst richtig nervös. Es muss jetzt einfach raus. Mann.

„Okay okay, ja? Ich ähm.“

Bis es dann rausplatzt.

„Mann ja. Ich habe Mist gebaut, ja? Straftaten begangen und muss ins Gefängnis und so. Aber dafür gibt es einen guten Grund, denn ich möchte Jasmin beschützen, ja? Jasmin hat den Brand überlebt und lebt jetzt in einer Höhle. Sie hat Angst, okay? Eigentlich habe ich ja nichts Falsches gemacht.“

„Sie hat Angst vor Tante Dana und will nicht zu ihr. Dann hat sie sich versteckt und eben in der Höhle gelebt und dann hat sie eben geklaut. Aber sie ist absolut nicht böse. Ich schwöre. Sie ist ganz nett und .....“

So eine Stille hatten wir noch nie im Essbereich, während Sims anwesend waren.

„Also willst du mir gerade sagen, dass du den Fall eigentlich schon hättest weiterbringen können? Dass ich mir umsonst die Nächte um die Ohren geschlagen habe? Ich einfach nicht weiterkam, weil irgendwer ziemlich gut im Vertuschen ist? So weit habe ich das richtig verstanden?“

„Paps, ich. Mann. Ich habe das Gefühl, dass mehr hinter der Sache steckt, da ich Erinnerungen über sie habe. Das habe ich doch erzählt. Ich sehe Jasmin aus der Vergangenheit und sie hatte mich als Kind aus der Zukunft gesehen. Paps, wenn irgendwelche schwarzen Magier von ihr wissen oder die Behörden oder wer auch immer: Liegt es dann nicht an uns, sie zu beschützen?“

Stille. Ja, was? Ich hab doch recht, oder nicht?

„Jasmin hat Angst, entdeckt zu werden. Ich weiß nicht mal, ob sie überhaupt weiß, was Magie ist? Aber ich weiß es. Kucki, du stimmst mir doch zu, oder?“

„Hör mir mal jetzt zu, ja? Es mag sein, dass du recht hast, aber du kannst mich doch nicht einfach so belügen? Spinnst du? Ich bin dein Vater und du weißt ganz genau, dass ich helfen würde. Aber so? Du hast die Auflösung des Falls ziemlich in die Länge gezogen. Und du nennst dich Assistent?“

„Na ja. So gesehen habe ich ja am Fall mitgearbeitet, hehe. Nur eben erstmal Undercover oder so. Bis die Lage geklärt wäre und so, hehe.“

Stille.

„Paps, es tut mir ja leid. Ich hätte zu dir kommen sollen, aber ich wollte auch erstmal das Vertrauen von Jasmin gewinnen. Sie ist sehr ängstlich und ähm. Ich wollte ihr zeigen, dass jemand da ist. Ich. Verstehst du?“

Ich schäme mich wirklich, aber ich habe ja auch eigentlich recht.

„Du hättest sie jedoch auch gleich hierherbringen können. Sie lebt da alleine draußen, richtig? Weißt du denn, was gerade mit ihr ist? Vielleicht hat sie ja jetzt jemand anderes gefunden? Hättest du sie von Anfang an hergebracht, dann hätte ich auf sie aufgepasst und wäre schon eher nach Chestnut gekommen. Wenn sie wirklich Magierin ist, was nicht auszuschließen ist, dann ist sie in Gefahr.“

Stille.

„Okay, ich habe genug gehört. Wir holen das Mädchen hierher. Worauf wartest du noch, Joel?“

„Äh. Jetzt?“

Paps ist gerade sehr nachdenklich. Ja, das kann er echt gut. Er zeigt nie so richtig, wenn er sauer ist. Ich glaube, zur Weißglut hat ihn noch keiner so wirklich gebracht.

Ich stehe auf und entschuldige mich nochmal.

„Paps. Ich.“

„Halt die Klappe, okay? Nicht jetzt. Wir holen das Mädchen und bis dahin sagst du keinen Ton mehr.“

Uff. Äh.

„Okay, okay.“

„Wir gehen jetzt dahin und holen Jasmin.“

Soll ich Paps sagen, dass ich eigentlich total krank bin und nicht mitkommen kann? Wird das dann verschoben? Wenn wir da doch jetzt einfach so hingehen, dann wird Jasmin mir nicht mehr vertrauen? Was passiert dann?

Ich ziehe schweigend und betrübt meine Jacke an und starre einfach nur frustriert nach draußen.

„Es tut mir leid, Jasmin“, flüstere ich und schaue auf den Boden.


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