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  • Kucki 232

Kapitel 166 - Das magische Kätzchen


 

Paps und Jenny dachten wohl, dass ich mich erstmal auskurieren will und ich ja jetzt erstmal bestimmt länger schlafen möchte, aber Pustekuchen. Sie blockieren nämlich das Bad.

Mir geht es zwar immer noch matschig, aber es gibt schlimmeres. Auch wenn ich erst dagegen war, bin ich jetzt froh, dass wir Jasmin aufgegabelt haben. Jeder Tag hätte ihr letzter sein können, oder sowas.

Sie schläft jetzt im Gästezimmer oben. Dort hat sie dann auch ihre Ruhe, wenn wir nämlich hier unten renovieren wollen.

Aber erstmal das Frühstück nach unten befördern. Eigentlich habe ich ja immer noch keinen Hunger.

Am liebsten würde ich ja jetzt etwas sagen, aber ich lasse es fürs erste, haha. Sind sie auch endlich mal fertig? Oh, Mann, haha.

„Geht es dir denn besser? Willst du mich immer noch für meine gute Tat töten? Zumindest sah es gestern so aus.“

Echt jetzt? Und dann kommt Jenny hier auch nur mit Schlüppi und Hemd rein. Was ist falsch bei den beiden? Und dann grinst sie so und ..... Nein, wir lassen das. Ich glaube, als ich hier alle weggezaubert habe, hat Paps davon wohl etwas Nebenwirkungen abbekommen, haha.

„Ne, alles gut. Ich rufe heute auch mal bei dieser Schule an und frage, warum das so lange dauert? Möchte dir doch helfen.“

Ich überlege noch, was ich für eine Laune aktuell habe. Das ist irgendwie ein Mix aus Bäh, Erleichterung und Wut. Also mache ich einfach heute nur mein Ding und schaue immer zu Jasmin hoch. Zum Glück ist sie gleich ins Bett gegangen. Wie es aussieht, hat sie eine Knieverletzung. Den Kratzer an der Wange habe ich ihr unauffällig weggezaubert.

Boah, echt ey. Ich glaube, ich gehe doch wieder ins Bett. Habe auch kaum geschlafen und so. Man denkt halt jetzt viel nach. Und dann eben schummrig noch dazu. Ach, nö. Ich möchte Paps heute nicht allein lassen beim Renovieren. Wir wollen anfangen, die Ranch etwas moderner zu machen. Also raus mit dir, Joel.

Kann heute irgendwie auch nicht so wirklich nachdenken über irgendwas. Alles wie weggeschluckt.

„Miau.“

„Hmm?!“

Ich schaue nach unten und sehe tatsächlich ein Kätzchen. Wäre fast drübergelaufen. Höö?

„Äh, hallo Kleiner. Hast du dich verlaufen?“

Das Kätzchen schaut mich nur an.

Hmpf, ich kenne das ja schon, wenn ich einfach was mit nach Hause bringe. Aber was soll bitte sonst ein Kätzchen hier?

„Hey, ich äh. Du, das tut mir jetzt aber auch leid. Ich habe nichts für dich. Eine Scheibe Wurst kann ich dir vielleicht geben.“

Aber da weiß ich auch, dass man das lieber nicht tun sollte. Dann kommt die Katze nämlich immer wieder.

„Du, ich. Äh. Ich muss leider wieder rein und ähm.“

Hmpf. Ich habe schon Probleme genug und da kann ich mich jetzt nicht auch noch um eine Katze kümmern. Aber was sucht sie gerade hier?

„Miau.“

Boah, wer bin ich, dass ich sie jetzt einfach draußen lasse? Spinnst du, Joel?

Also gehe ich wieder raus und nehme das Kätzchen mit rein. Der edle Joel wieder am Start.

Ich bringe sie erstmal in mein Zimmer. Eine Scheibe Wurst muss es erstmal tun und eine Schale Wasser. Dann muss ich aber endgültig erstmal raus, die Tiere versorgen.


Paps und ich reden heute irgendwie auch nicht viel über den Fall. Er möchte erstmal mit Jasmin reden. Ich kann da ja eh nicht zum Fall beisteuern. Also nicht so richtig. Oder soll ich den Behörden dann sagen, dass ich Jasmin als Kind gesehen habe? Wo das dann endet, ist wohl klar.

„Bist du sicher, dass du mir beim Renovieren helfen willst? Hau dich lieber nochmal hin und kurier dich aus. Ich schaffe das schon. Ansonsten will John noch mit anpacken.“

Zum Glück hat er von dem Kätzchen noch keinen Wind bekommen. Puh.

„Ne, alles cool. Ich helfe dir.“

Bin voll unsicher, was ich jetzt machen soll. So richtig gemeckert hat Paps ja bislang noch nicht wirklich mit mir. Wenn ich jetzt wüsste, was er denkt? Ich hasse sowas.

Egal. Ran an den Speck. Dieser Teil soll heute fertig werden. Oh, Mann. Das sind die alten Sachen noch von Isabelle und ihrem Mann. Ich weiß noch, als sie mal am Klavier spielte. Hmpf. Jenny möchte das jetzt aber alles weghaben, damit sie nicht immer anfängt zu heulen. Kann man verstehen. Wollen das alles verkaufen.

Erstmal alles leerräumen. Bis Paps dann schließlich kurz aufhört und nach hinten schaut.

Oh, oh. Was kommt jetzt?

„Was ist das da eigentlich für ein Kätzchen in deinem Zimmer, was dein Kopfkissen zerfleddert?“

Oh, nein. Maaaann.

„Paps. Ich.“

„Nun ja. Es ist dein Kopfkissen, nicht meins. Lass uns erstmal weitermachen und dann reden wir nochmal.“

„Äh, klar.“

Man kann es kaum glauben, aber wir kommen bis zum Nachmittag wunderbar voran. Sieht doch mega aus. Moderner, aber irgendwie trotzdem nach Ranch. Also so ein bisschen, denke ich. Ich weiß ja nicht, wie eine Ranch so aussieht. Also eigentlich. Ach, ich lasse es. Mein Hirn ist immer noch Matsch. Durchzug.

Hoffentlich geht es Jasmin gut da oben und hat nicht zu viel mitbekommen. Sie scheint wie ein Stein zu schlafen. Hm. Oder vielleicht ist sie ja mittlerweile doch wieder geflüchtet?

Erstmal Pause. Ich finde, das hat echt was.

„Na siehst du. Haben wir doch den ersten Teil geschafft.“

„Du, Paps. Es tut mir auch nochmal leid, dass ich das alles verbockt habe, mit dem Fall. Oder mit dem Kätzchen. Ich, äh. Sie saß da draußen so allein, weißt du? Also Jasmin. Und ähm. Die Katze eben. Und ich wollte nur helfen.“

„Auch wenn das den Fall ziemlich aufgehalten hat, kam ich aber trotzdem schon etwas weiter. Ich habe mal nachgeforscht, wer diese Dana ist. Jasmin heißt doch Ember und so habe ich beides mal zusammengefügt. Habe eine Dana Luise Ember aus Henford gefunden. Sie gilt jedoch seit drei Monaten als verschwunden.“

„Äh, wirklich? Ist doch gut, oder nicht?“

„Mag man sehen, wie man will. Verschwunden heißt nicht gleich tot. Vielleicht tauchte sie selbst unter, weil sie was mit dem Brand zu tun hatte? Wir reden aber später. Ich wollte den Fernseher eben noch einstellen.“

Paps ist wirklich sehr ruhig in den letzten Tagen. Er tut echt alles für den Fall und erst dachte ich auch, dass ich voll einen auf den Sack kriege. Aber das blieb bislang aus. Und da habe ich doch alles verbockt? Ich hätte es verdient.

Kucki kommt später zu mir und auch sie hat das Kätzchen schon entdeckt. Wunderbar.

„Weißt du, Joel? Auch wenn du denkst, dass du alles verbockt hast, machst du alles richtig im Moment. Also es klingt doof, aber du bist ein Goldstück, hihi.“

Moment mal? Woher weiß Kucki, dass ich das gerade gedacht habe?

„Nein, wirklich. Ich habe viel nachgedacht, seit Jasmin hier ist. Und zwar verliere auch ich meine Erinnerungen an die alte Dimension, aber vieles ist mir eben noch geblieben. Und vielleicht fügt sich alles wie ein Puzzle zusammen? Weißt du, wie toll das wäre? Wir könnten dann das Tor wieder öffnen.“

„Du hast mir doch erzählt, dass so ein Typ zu dir gesprochen hat, der Locken hatte. Das könnte entweder nur Morgyn sein oder sein Sohn Collin. Jasmin sieht total aus, wie die beiden. Ich weiß noch, dass Collin damals verschwunden ist. Warum, habe ich nie erfahren. Und du siehst ihn vielleicht jetzt? Hm. Das ist alles so lange her, aber je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr Bilder sehe ich wieder. Und du hast das alles aufgedeckt.“

„Äh, ja. Ja.“

„Ich habe das Kätzchen beobachtet. Es wollte unbedingt zu Jasmin. Kannst du das glauben? Ich habe es rausgelassen und didelidelit schwups, nach oben, hihi. Weißt du, was das bedeutet?“

„Äh, ne.“

Also langsam raucht mein Kopf echt.

„Auch wenn du all die Magie der Welt in dir hast, blieben natürlich trotzdem die Veränderungen, die vor deinem achtzehnten Geburtstag kamen. Der Brand scheint vor deinem Geburtstag gewesen zu sein. Okay, nein. Ich erkläre das anders. Kannst du dich noch dran erinnern, als ich die Katze Chelsey war?“

„Nicht wirklich. Keine Ahnung mehr.“

„Weiße Magier haben die Fähigkeit, dass sie als Geist in einem Tier weiterleben können. Und wenn ich mir das Kätzchen so anschaue, könnte das hier auch wieder so sein. Es muss jemand sein, der beim Brand ums Leben kam und Jasmin sehr nahe stand.“

Ich ziehe nur meine Augenbraue hoch und verstehe nur Bahnhof. Hmm. Chelsey? Kucki war eine Katze? Kein Plan mehr.

„Komm mal mit, Joel.“

Jenny und Kucki scheinen dem Kätzchen schon etwas gekauft zu haben. Nett.

„Wir haben mit deinem Vater gesprochen und behalten das kleine Ding. Es ist genial, dass wir sowas noch erleben dürfen, auch wenn du jetzt all die Magie in dir trägst. Die Seele desjenigen scheint trotzdem noch in dem Kätzchen zu sein. Wir müssen rausfinden, wer das ist.“

„Es ist noch so klein und somit nicht alt. Drei Monate würden da durchaus hinkommen.“

„Ähm, Kucki? Du sagst also, dass da eine Seele in dem Kätzchen ist und so? Äh, ja. Mag sein, aber ich kann trotzdem nicht mehr ganz folgen. Hey, es war sehr viel, die letzten Tage, okay?“

„Ja, natürlich. Ich finde es nur gerade faszinierend. Selbst wenn die Magie bei keinem mehr vorhanden ist, außer in dir, so leben ihre Wurzeln trotzdem in jedem weiter.“

Okay, cool. Dann scheine ich wohl einen kleinen Konkurrenten zu haben, was? Jemand, der dieses Mädchen ebenfalls liebt. Habe ich das jetzt so richtig verstanden? Pass bloß auf du Kätzchen.

Brauchst mich gar nicht so angucken.

Plötzlich huscht es ganz schnell an mir vorbei.

„Hihi. Du lebst ja doch noch. Hey. Ich habe dich so vermisst. Wo warst du? Smokey mein kleiner Scheißer, hihi.“

„Hey, ähm du. Wie geht es deinem Knie? Äh, alles gut?“

Ich bin ja schon mal sehr froh darüber, dass Jasmin mir nicht gleich wieder in die Glocken tritt oder schubst und so. Oder dass sie geflüchtet ist. Nein, sie ist noch da und das freut mich gerade sehr. Lächelt sogar ein bisschen. Seht ihr das?

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