Kapitel 85 - Antworten
- Kucki 232
- 6. Juli 2023
- 3 Min. Lesezeit

Auch wenn die Bilder vorhin recht gruselig waren, möchte ich Antworten. Ich möchte erfahren, wer ich bin. Was ich bin. Und das kann ich nur herausfinden, wenn ich wieder zurück an den Ort gehe. Mir egal. Das ist es mir wert.

Somit werde ich mich mehr oder weniger nachher davonschleichen. Wenn es dunkel ist. Ich sage dann einfach, dass ich mich noch etwas umschauen möchte. Ist ja auch eine schöne Gegend und es bleibt nicht mehr viel Zeit, alles zu erkunden. Morgen reisen wir nämlich schon wieder ab.
Also vertreibe ich mir noch etwas die Zeit. Schreibe meine Freundin an. Süß. Sie vermisst mich voll. Ich sie aber auch.

Natürlich habe ich Angst. Aber so richtig. Diese Bilder. Diese Übelkeit. Was will mir dieser Jemand sagen? Wo kommt das alles her? Warum an diesem Ort?
Puh. Tief durchatmen und dann nichts anmerken lassen. Ganz normal zu den anderen gehen und puuhhhh ..... Atmen, Joel. Atmen!

Also hole ich mir noch etwas zu essen. Ich fühle mich besser und glaube nicht, dass mir gleich wieder alles hochkommt. Die anderen sitzen auch gemütlich draußen und hey - sie unterhalten sich alle. Als wäre nie was gewesen. Nie anders gewesen.

„Ja, wir können gern nochmal länger hierherkommen. Ist ja auch mal wieder schön, hier zu sein. So lange ist es her.“

Wir hören die Kleine weinen. Paps steht sofort auf, um zu ihr zu gehen. Michelles erster Urlaub. Wie sie diesen wohl empfindet? Schade, dass sie sich daran nie so erinnern werden wird.

So, aber ich denke, es wird Zeit. Ich möchte los. Sonst merkt man noch, dass ich nervös bin. Dass ich eigentlich gar keine Ruhe finde grad.

Also, ganz locker bleiben und wieder raus da. Ganz gechillt zu Mam setzen und ihr Bescheid geben, dass ich noch eine Runde drehe. Einfacher Plan.

„Mam? Ich gehe noch ein bisschen durch die Gegend. Haben ja jetzt nicht wirklich viel gesehen und ähm. Einfach mal umschauen und so. Und nein, ich gehe nicht wieder an diesen creepy Ort zurück. Versprochen.“

Hmpf. Ich glaube, das hätte ich nicht sagen sollen und meine Erfolgschancen, dass sie mir glaubt, sinken wohl tierisch. Sie nickt nur. Okay. Sie nickt nur. Gut.
Also, auf geht's. Erstmal so tun, als ob ich in eine ganz andere Richtung möchte. Vielleicht hilft das ja. Wollte sowieso einen kleinen Umweg gehen. Habe gestern Abend mitbekommen, dass die da vorn immer Party machen. Schon krass. Buschtrommeln und so waren zu hören.

In jeder Ecke höre ich ein anderes Tier. Hmm? Uhus? Leben die hier? Grillen? Irgendwie so. Hoffentlich gibt es hier jetzt nur nicht so die wilden Tiere. Weiß ich ja nicht, Nachher überfällt mich da dann was. Egal. Ein bisschen Selbstverteidigung habe ich ja von Paps gelernt. Okay, ob das gegen ein Nilpferd hilft, weiß ich noch nicht, haha. Leben die überhaupt hier? Uff. Nein. Ich gehe einfach weiter.

Schon richtig unheimlich hier. Weit und breit kein anderer Sim. Nur dieser mysteriöse Ort vor meiner Nase.

Mir wird gerade voll kalt. Gänsehaut macht sich auf meinen Armen breit und die Haare stehen wie Antennen nach oben. Boah. Man. Was mache ich hier nur? Wäre ich doch nicht so neugierig. Verdammt.

Ich bleibe stehen und warte einfach mal ab. Vielleicht passiert ja jetzt nichts. Kann ja auch sein.

Also setze ich mich hin und warte ab.

Erst passiert ja nichts und dann rieselt es plötzlich wieder. Ich bin wie in .... Trance ...... und ......die .....Bil ....der.



Wer seid ihr nur?
Bzzzzzt.....


Ich höre Stimmen, aber verstehe nichts.


Bzzzzzt ........
Woah. Als wenn gerade eine Achterbahn startet. So werde ich weggezogen.


Was passiert mit dieser Frau?

Bzzzzt ......

Krrrrrt.....


Mir wird langsam schlecht. Ich...Urhgs.


Wer ist dieser Knirps?
..............
„Joel? Wenn du mich das nächste Mal anlügst, dann gib dir wenigstens Mühe dabei, okay?“
Ich schrecke auf, als ich die Stimme von Mam höre. Plötzlich wird die Verbindung abgebrochen und mir ist so richtig schummrig. Als ich aufstehen möchte, klappe ich fast wieder zusammen. Verdammt. Oh, nein.
„Mam, ich.“

Ich versuche trotzdem cool zu bleiben und .... würg .....bäh. Ich kotze gleich wieder. Nein. Ich gehe jetzt einfach nur an Mam vorbei. Sie sagt ja auch nie was dazu. Warum soll ich jetzt was sagen? Nö. Ich werde schon alles allein rausfinden.

„Die Personen, die du siehst, sind meine Großeltern Marcel und Kimberly. Es ist aus einer anderen Dimension. Vieles ist aber auch hier passiert. Da du bald 18 bist, siehst du das alles. Der kleine Junge ist mein Vater.“
„Hm?!“
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