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Kapitel 92 - Da ist noch jemand

  • Autorenbild: Kucki 232
    Kucki 232
  • 17. Juli 2023
  • 6 Min. Lesezeit

„Hey, Mam.“

„Hey, Großer. Wie geht's dir? Ist dir immer noch so schlecht?“

„Nein, es geht wieder.“

„Okay, gut. Ich bin ab sofort da. Versprochen. Und Paps auch. Wir schaukeln das schon.“

Es ist ein schönes Gefühl, wenn man jemanden um sich hat, der einen versteht. Der helfen kann. Plötzlich passiert da irgendwas und man weiß gar nicht, was.

„Und schau´mal, wen ich mitgebracht habe. Michelle wollte unbedingt mit.“

Selbst meine kleine Schwester, gibt mir die Geborgenheit, die ich gerade benötige.

„Hey, Pupsi.“

Heute bei Alex war es etwas kompliziert. Also nein, ich komme schon klar dort, aber es passierte mir ständig was. Plötzlich sah ich etwas, was gar nicht da war. Kurze Aufnahmen. Es war alles verwirrend. Man wollte mich schon nach Hause schicken, aber ich wollte nicht. Verdammt, was soll ich nur machen? Keine Ahnung, wie ich das unter Kontrolle bekommen soll. Ob ich heute endlich Antworten bekomme?

Doch wo fangen wir an?

„Bist du denn in der Kanzlei gut klargekommen? Als deine Mam diese Phasen hatte, war es nicht leicht. Ständig musste ich mit dabei sein, damit kein Unglück passierte.“

„Was passiert überhaupt mit mir?“

„Na ja. Wir können es dir leider nicht in einem Satz erklären, aber was wir sagen können ist, dass wohl der Fluch der Blutlinie weitergeht. Na ja. Was heißt Fluch? Wir haben es aufgegeben, diesem Durcheinander einen Namen zu geben.“

„Ja, dann erklärt mir dieses Durcheinander. Muss ich jetzt irgendwas beachten? In den Keller gesperrt werden? Fange ich plötzlich bei Vollmond an zu heulen oder was?“

„Oder werde ich sterben?“

Ja, was soll ich denn auch antworten? Wie soll ich reagieren? Mam und Paps schauen sich nur an, aber Worte kommen trotzdem nicht viele. Was haben sie früher erlebt? Was war so schrecklich, dass es ihnen schwerfällt, darüber zu reden? Verflixt nochmal.

„Nein!? Wie kommst du da denn jetzt drauf? Äh. Hmpf.“

„Okay. Nein. Hör zu. Es ist, ähm. Es ist eben schwer, das alles zu erklären. So vieles wurde durch dein Merkmal wieder aufgerüttelt. Plötzlich warst du da und ich wollte nicht akzeptieren, dass wir es nicht geschafft haben, die Magie zu versiegeln. Ich besitze eine Kette. Damals, als wir die schwarzen Magier besiegt hatten, habe ich diese in diese Kette geschlossen. Die gesamte Magie. Selbst ich konnte großartig nichts mehr machen. Außer eben Erinnerungen wegnehmen. Und. Das kann ich nicht mehr. Da ist nichts. Auch die Kette ist leer.“

„Es gab eine Zeit, da lebten viel mehr Magier in dieser Welt. Es gab drei mächtige Blutlinien. Jahrhundertelang versuchte man, alles im Gleichgewicht zu halten, bis sich die drei Blutlinien immer mehr abkapselten. Eine davon erschuf die weiße Magie, die andere die schwarze. Durch die Dritte entstand das Chaos. Die normalen Sims hatten Angst davor. Immer mehr erschütterte die Welt und man wollte alle Magier vernichten. Lange Zeit war dann Ruhe und die restlichen Magier haben sich in Glimmerbrook niedergelassen. Ein abgeschottetes Gebiet, was man nur durch ein Tor betreten kann. Wie dem auch sei, Joel. Du hast alle drei Blutlinien in dir. Du bist anscheinend der einzige Magier, der noch existiert. Es soll wohl so sein. Oder vielleicht bist du ja auch nicht der Einzige. Ich weiß es noch nicht. Katharina hat mit all ihren Büchern recht und es ist Wahnsinn, was sie für ein Wissen hat.“

„Hey, ich ähm. Ich lasse euch mal allein. Schaue mal nach Michelle.

Paps steht auf und verlässt das Esszimmer.

„Aber Mam. Was ist das für eine Stimme, die ich da höre? Wer ist das?“

„Sie macht mir Angst. Sie möchte, dass ich zum Tor komme. Bittet mich um Hilfe. Was soll ich tun?“

„Ist es nur eine Stimme? Ich hatte sowas nie. Beschreib sie mir.“

„Weiblich.“

„Hm.“

„Außerdem war ich heute in der Kanzlei auf dem Klo und die Klorolle ist plötzlich verschwunden, als ich sie angefasst hatte. Mam, ich weiß nicht, was ich tun soll. Plötzlich ist das alles da und ....“

„Das bekommen wir hin. Alles gut. Glaub mir: Ich habe noch ganz andere Sachen verschwinden lassen. Aber meine Eltern konnten mir gut helfen. Sie waren zu dem Zeitpunkt selbst Magier. Doch mussten sich eben verstecken. Das musst du auch tun. Du musst lernen, damit umzugehen. Unauffällig sein. Katharina weiß zwar Bescheid, aber niemand sonst sollte davon wissen. Auch wenn Emilio ein Quatschkopf ist, hat er es nie wirklich weitergegeben. Das muss auch so bleiben.“

„Du musst verstehen, dass es damals eine sehr schwere Zeit war. Wir fingen wieder an, einigermaßen unauffällig in der Simswelt zu leben, bis schwarze Magier uns vernichten wollten. Dimensionen wurden dadurch zerstört. Als damals das Tor geschlossen wurde, hatte ich so ein mulmiges Gefühl. Als ob mit dieser Dimension, was nicht stimmt. Ich kann das aber nicht erklären. Aber weißt du was? Das brauchst du alles nicht wissen. Wir müssen in die Zukunft schauen und dich vorbereiten.“

„Mam? Ich habe ein Problem: Ich verstehe nur Bahnhof. Echt. Was wollt ihr jetzt alle von mir? Dimensionen. Schwarze Magier. Chaos. Äh, häää? Ich war ja schon überfordert, als Katharina mir da alles erzählen wollte.“

„Du wirst es nach und nach verstehen. Versprochen. Ich weiß ja im Moment auch nicht so richtig, was ich jetzt machen soll. Nur es ist wichtig, dass du unauffällig bleibst.“

„Haha. Sag das der Klorolle, die verschwunden ist.“

Ich muss erstmal kurz einen klaren Kopf schaffen und bringe meine Schüssel weg. Langsam verstehe ich immer weniger als vorher. Ich soll drei Blutlinien an Magiern in mir tragen? Klingt das jetzt irgendwie episch oder sowas? Woah.

17 Jahre hatte man die beste Kindheit. Das beste Leben. Alles war so sorglos. Und jetzt? Jetzt bin ich plötzlich sowas Außergewöhnliches und habe Stimmen im Kopf. Toll.

Bis mir dann wieder plötzlich schummrig vor Augen wird. Langsam gewöhne ich mich aber dran.

„Joel. Es ist noch jemand mit dir hier. Der Sim ......“

Hä? Ich verstehe echt null.

„Die Dimension. Sie .... nicht deine. Du ..... Finde sie.“

Ich stehe vorsichtig wieder auf und starre ins Leere.

„Nein. Du hast sie gefunden. Sie ist da. Nicht weit. Komme mit ihr zum Tor. Bald.“

Also ein bisschen verarscht fühle ich mich ja schon. Es wird langsam Zeit, dass ich verstehe, was hier vor sich geht.

Ob die ganzen Bücher helfen? Das ist doch alles viel zu viel. Heute dachte ich, dass ich etwas weiterkomme, aber immer mehr Input dröhnt durch meinen Kopf. Immer mehr Informationen, mit denen ich nichts anfangen kann. Vielleicht kann Katharina mir helfen. Und vielleicht schaffen es ja dann auch Mam und Paps mal. Es ist doch mehr, als ich dachte. Trotzdem fühlt es sich so unreal an. Ich weiß ja nicht mal, was so richtig passiert. Jippie. Ich werde ein Magier. Wunderbar. Und was kann ich jetzt damit machen? Bin ich dann irgendwo auf einer Abschussliste oder so? Oder habe ich einfach nur einen ewigen Traum, aus dem ich nie aufwache? Letzteres klingt für mich gerade noch am plausibelsten.

Ich gehe zurück zu Mam.

Hm.

„Mam? Die Stimme war eben wieder da. Sie meinte, ich wäre nicht allein hier. Jemand ist noch mit mir hier. Was soll das bedeuten?“

„Hm. Ich. Ähm. Joel? Ich würde vorschlagen, dass wir mal zum Tor gehen. Ich glaube, es ist an der Zeit, doch langsam mal tätig zu werden. Uns bleibt anscheinend nichts anderes übrig. Keine Ahnung, warum, aber ich habe das Gefühl, dass Ahnin Kucki wieder da ist.“

„Moment. Was bedeutet das? Ist das gut oder schlecht?“

„Es ist einfach zu viel, das alles zu erklären. Aber wenn Ahnin Kucki wieder da ist, dann müssen wir ihr helfen. Und eben dann wohl auch dem Sim, den sie meint. Es ist nur eine Vermutung. Oh man. Ich hätte nie gedacht, dass ich nochmal damit zu tun haben werde. Aber ich werde dir helfen, wo ich kann. Erstmal müssen wir zusehen, dass du nicht noch mehr verschwinden lässt. Nichts darf nach draußen kommen.“

„Auch wenn Jennifer Bescheid weiß. Emilio hat es ihr gesagt.“

„Was, bitte? Marc, das ist jetzt nicht dein ernst? Er kann das doch nicht einfach so erzählen. Du kennst diese Frau doch gar nicht und ....“

„Emily. Immer sachte. Ich vertraue ihr. Sie wird nichts weitererzählen. Es ist jetzt wohl erstmal wichtiger, dass wir Joel helfen. Und all jene, die das wissen, können genauso helfen. Selbst ich. Er muss da nicht allein durch.“

Entweder, ich wache gleich aus diesem komischen Traum auf oder ich muss mich echt mal mit diesem Thema beschäftigen. Vielleicht sollte ich ab sofort doch mal auf meine Freundin hören. Und was auch immer hier passiert: Ich muss da wohl durch.


Paps sagt, dass er mein Zimmer umgeräumt hat. Michelles Zimmer ist größer und so bin ich jetzt dort. Manchmal frage ich mich, wie er das so schnell gemacht hat. Ist er etwa auch ein Magier?

Muss ich jetzt irgendwelche Zaubersprüche lernen und einen Zauberstab schwingen? So wie Parry Hotter? Eigentlich glaube ich ja gar nicht an sowas.

Ich verstehe noch viel zu wenig. Aber es wird Zeit, dass ich anfange, es zu verstehen. Gleich morgen.

Ach, und Michelle scheint das Zimmer ihres großen Bruders sehr zu mögen.


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