top of page

Kapitel 96 - #?!#

  • Autorenbild: Kucki 232
    Kucki 232
  • 21. Juli 2023
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 22. Juli 2023


Meine Sinne spielen gerade total verrückt. Dieser Ort ist mehr als nur merkwürdig. Doch ich fühle mich irgendwie nicht mehr ängstlich oder sowas. Als wäre ich hier, aber irgendwie auch nicht. Als würde ich alles fühlen, aber da ist nichts. Klingt das irgendwie komisch? Bin ich auf Drogen und in einem Traum?

Es ist so, als wenn mich etwas leiten würde. Etwas steuert. Reden kann ich nicht mehr. Klar denken kann ich nicht mehr. Und dann steht da diese Person. Ich wandle hier umher, als wäre ich in einem anderen Körper. Würde erleben, was dieser erlebt.

Ich schaue diese Person an, aber gehe einfach weiter.

Er starrt mich an. Jeder Schritt wird verfolgt.

Warum kann ich nichts machen? Warum fühlt sich alles so leer an? Und immer noch so leicht. Als würde ich hier wie eine Feder langgleiten.

Ich versuche, mit dem Mann zu sprechen, aber es funktioniert nicht. Er steht direkt vor mir, doch fühlt es sich an, als würde er tausende von Kilometer von mir weg sein. Wie ist das möglich? Katharina kommt dazu. Ich sehe, wie sie versucht meine Hand zu nehmen, aber sie kann sie nicht erreichen. Verdammt. Sie hat Angst. Sie braucht mich. Und ich kann nichts machen.

Schließlich versuche ich, irgendwas zu sagen.

„Weipschtufu wros da issitplou?“

Was zum?!

Katharina schaut zu mir und lächelt nur.

Und überall leuchtet und glitzert es. Sternschnuppen fliegen rum. Meine Gedanken werden wieder klarer, doch erreichen kann ich trotzdem niemanden. Der Mann steht nur da und schaut uns an. Wer ist das, verdammt nochmal?

Sein Blick durchbohrt mich richtig.

Hmm. Ich habe dieses Gesicht schon mal gesehen. Irgendwo. Irgendwann. Warum ist er mir so vertraut? Mal so, mal so. Meine Gedanken fahren Karussell.

Bis dann noch jemand anderes mit dazukommt. Sie schaut uns an und jetzt fühlt es sich wieder so unwirklich an. Als ob ich gar nicht ich bin. Durch wessen Augen schaue ich?

Katharina steht nur noch da und der Mann verschwindet. Die Frau versucht mir wohl irgendwas zu sagen.

„J, ikrtzz o fropo dikl u segkrtn.“

Hä?

Doch auch dieses Gesicht kommt mir so bekannt vor. Woher nur? Wer ist das? Sie lächelt mich sogar an. Aber die Stimme ist so verzerrt, dass ich nichts verstehe.

„Ahnkrisi Kuclikil. Haklo J.“

Hm, und was soll mir das jetzt sagen?

Plötzlich kommt die Frau auf mich zu und knuddelt mich einfach.

„Ikrtzz o fropo dikl u segkrtn, J.“

Katharina versucht ebenfalls was zu sagen, aber ich verstehe kein Wort. Mittlerweile steht sie so lässig da. Und ich versuche immer noch zu verstehen, was das hier soll. Ob ich in Glimmerbrook am Portal gestürzt bin und sie mit mir versucht zu reden? Bin ich bewusstlos?

Ich überlege, wieder zum Tor zu gehen und versuche, meiner Freundin ein Zeichen zu geben. Die fremde, aber auch nicht fremde Person, bleibt dort nur stehen und lächelt uns an. Ganz große Augen macht sie.

Es reicht mir. Egal, was gerade passiert, mir ist das zu viel. Habe ich mir ja ordentlich den Kopf gestoßen. Ich gehe zurück. Meine Familie macht sich bestimmt schon Sorgen und denkt, ich wäre tot oder so.

Ich verspüre wieder dieses Kribbeln in der Hand. Diese Kälte. Und auf einmal fühlt es sich so an, als ob man gerade aus einem Schwimmbecken steigt. Diese plötzliche Schwere wieder. Katharina steht hinter mir und schaut das Tor an. Als ich mich umschaue, bemerke ich, dass Mam und Paps gar nicht mehr da sind. Hmm? Wo sind sie denn hin?

Ich drehe mich zu meiner Freundin um.

„Hast du das auch gerade gesehen? Was ist hier passiert? War das ein Traum?“

„Da war ein Mann mit Brille und sah aus wie ein Clown. Und dann diese Frau im Sportanzug.“

„Ja, ich habe sie auch gesehen. Wollte mit dir sprechen, aber es ging nicht. Joel, was war das?“

Ich gehe zu Katharina und nehme ihre Hände. Sie sind kalt. Sie zittert. Doch als ich sie so anschaue, verfliegt alles passierte. In ihrer Nähe fühle ich mich so wohl. So sicher.

Wir beiden können gerade wohl gleich viel nicht glauben, was das gerade war. Hat sie das wirklich miterlebt? Sind wir durchs Tor gegangen? Wir beiden? Warum sie? Wie kann das sein? Eben als ich dort war, hatte ich nicht so viele Fragen. Es fühlte sich an, als ob dort alles geklärt wäre. Normal. Und schon bin ich hier und Fragen löchern mich.

Mein Handy vibriert auch wie verrückt. Paps hat mich die ganze Zeit versucht zu erreichen. Was? Wie geht das? Wir waren 5 Stunden hier? Wie ist das möglich? Das waren doch keine 5 Stunden. Niemals. Paps möchte, dass wir uns melden, damit er uns abholen kann. Er ist mit Mam in der Nähe und schaut sich mit ihr alles an. Okay, okay. Aber 5 Stunden? Ich rall´ gar nichts mehr.

Selbst Katharina sortiert noch ihre Gedanken. Trotzdem steht sie ruhig da. Und ich versuche immer noch zu verstehen, wo die letzten 5 Stunden waren. Puh.

Ich sage Paps Bescheid, dass alles in Ordnung ist und er uns abholen kann. Ey. Das wird immer verrückter hier alles.

„Was wollen wir jetzt machen, Joel? Das war unheimlich.“

Ich nehme ihre Hand und gehe mit ihr den Weg zurück, den wir gegangen sind. Im Moment frage ich mich sogar, ob ich wirklich im Hier und Jetzt bin. Kurz lächel’ ich ihr zu.

„Lass uns rausfinden, was passiert ist. Wir beiden.“

„Okay.“

Aber jetzt muss ich erstmal zurück nach Hause. Ab ins Bett. Das reicht für heute. Was für eine verrückte Zeit. Echt.


Comments


2021-2023 by Kucki232

bottom of page